Wissen, wie attraktiv die eigene Region ist

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Dabei betrachtet das Ranking nicht allein die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen, sondern auch die der Betriebsgründungen, Übernahmen und Zuzüge von Gewerbebetrieben sowie die der Aufnahmen von gewerblichen Nebenerwerbstätigkeiten. Der Grund: Die Bewertung, wie positiv ein Umfeld für Gründer und Selbstständige in einer Region ist, hängt nicht allein von der Anzahl der Unternehmen ab, die neu gegründet worden sind. Es ist vielmehr auch interessant zu wissen, ob die vorhandenen Rahmenbedingungen so attraktiv sind, dass bereits bestehende Unternehmen Niederlassungen dort gründen oder dorthin umziehen möchten. All diese „neuen unternehmerischen Initiativen“ (NUI) werden seit 1998 vom IfM Bonn jährlich ins Verhältnis zur erwerbsfähigen Wohnbevölkerung der Region gestellt. Entsprechend der Höhe dieses NUI-Indikatorenwerts ergibt sich das NUI-Regionenranking. Die lange Zeitreihe ermöglicht es, Veränderungen im Zeitablauf zu betrachten. So hat das NUI-Regionenranking 2013 gezeigt, dass beispielsweise die Stadt Frankfurt a. M. im Vergleich zu 2012 deutlich verloren hat – sie rutschte vom zweiten Rang auf den zehnten ab.

Schlusslichter kommen vor allem aus Ostdeutschland

NUIDie beiden Aufsteiger 2012 – die Stadt Koblenz und der hessische Landkreis Groß-Gerau – mussten 2013 die Top 20 des NUI-Regionenrankings bereits wieder verlassen. Dafür schafften die Landkreise Pinneberg (Schleswig-Holstein) und Garmisch-Partenkirchen (Bayern) den Sprung in die Spitzengruppe. Dieser gehören aktuell insgesamt zehn Kreise und Städte aus Bayern, sechs aus Hessen, die Bundeshauptstadt Berlin, die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf, Baden-Baden (Baden-Württemberg) und ein Landkreis in Schleswig-Holstein an. Am Ende des NUI-Regionenrankings stehen zehn Kreise in Sachsen-Anhalt, sechs in Thüringen und drei in Brandenburg.

Fazit

Der Ergebnisvergleich mit 2012 verdeutlicht bereits eindrücklich den Sinn dieses Rankings: So ist es für die Entscheidungsträger und wirtschaftspolitischen Akteure nicht nur bundesweit, sondern auch gerade auf regionaler Ebene wichtig zu wissen, welchen Einfluss die allgemeinen Rahmenbedingungen auf die Gründungsbereitschaft ausüben, wie sich spezielle umfeldbezogene Bedingungen auswirken und inwieweit die Fördermaßnahmen Früchte tragen. Schließlich gelten junge Unternehmen als Hoffnungsträger für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Schließlich verbindet sich mit einer positiven Gründungsintensität die Erwartung, dass die lokale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird. Und schließlich möchte man, dass sich die Arbeitsmarktsituation positiv entwickelt.

Das NUI-Regionenranking ist auf der Homepage des Instituts für Mittelstandsforschung zu finden: www.IfM-bonn.org