Management Buyout bei Frimo

Management Buyout bei Technologieanbieter Frimo.
Management Buyout bei Technologieanbieter Frimo.

Über den Kaufpreis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. Die DBAG wird für ihren Anteil bis zu 15 Mio. EUR aus ihrer Bilanz investieren. Die übrigen Anteile entfallen auf den DBAG Fund VI und das Management des Unternehmens, darunter auch die beiden jetzigen geschäftsführenden Gesellschafter Hans-Günter Bayer und Rainer Wittkorn. Sie beteiligen sich mit zusammen 20% wieder an Frimo. Der Kaufvertrag steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden; der Vollzug des Vertrags ist bis Ende September vorgesehen.

Frimo entwickelt und produziert Werkzeuge und Anlagen, mit denen Kunststoffbauteile für unterschiedliche Anwendungen hergestellt werden können. Zu den Kunden gehören überwiegend Automobilzulieferer, aber auch Automobilhersteller direkt. Frimo liefert dabei Werkzeuge, Einzelanlagen oder automatisierte Fertigungslinien. Das 1962 gegründete Unternehmen ist Komplettanbieter und liefert Werkzeuge und Anlagen, die für den gesamten Herstellungsprozess der gewünschten Endprodukte nötig sind. 85% der mit Frimo-Werkzeugen und -Anlagen produzierten Kunststoffteile sind für die Automobilindustrie bestimmt; andere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel die Luftfahrt- und die chemische Industrie. Das Unternehmen profitiert nach eigenen Angaben vom Trend zur hochwertigen und individuellen Gestaltung der Fahrzeuginnenräume, mit denen sich die Automobilhersteller differenzieren. Nach etlichen Unternehmenszukäufen beschäftigt die Unternehmensgruppe heute 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 400 davon am Unternehmenssitz in Lotte in Nordrhein-Westfalen und rund 470 an vier weiteren deutschen Standorten. 2015 erzielte Frimo laut eigener Aussage 207 Mio. EUR Umsatz.

Mit dem Finanzinvestor DBAG will sich das Unternehmen in den kommenden Jahren, insbesondere in China, USA und Mexiko wachsen. Außerdem soll mit dem frischen Kapital der Ausbau des Service- und Ersatzteilgeschäfts sowie der Zukauf ergänzender Technologien und Applikationen vorangetrieben werden.

Im Jahr 2013 hatte die NRW.Bank Frimo im gemeinsam mit den Familiengesellschaften der beiden Geschäftsführer Hans-Günter Bayer und Rainer Wittkorn erworben und dem Unternehmen Kapital für ein Wachstums- und Investitionsprogramm zur Verfügung gestellt. Bereits beim Erwerb der Frimo Group wurde vereinbart, dass die Familiengesellschaften die Beteiligung der NRW.Bank nach einem vorab definierten Zeitraum erwerben können. Über den Kaufpreis der Beteiligung in Höhe von 49% wurde Stillschweigen vereinbart.

Im März 2015 hatten sich die CBG Commerz Beteiligungskapital GmbH & Co. KG und die Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand mbH in Form einer Mezzanine-Finanzierung bei Frimo engagiert. Über die Höhe der Wachstumsfinanzierung wurden keine Angaben gemacht.

Im Mai 2016 hatte die NRW.Bank dann ihre Anteile an der Frimo-Unternehmensgruppe verkauft. Nach dem Exit der Förderbank für Nordrhein-Westfalen befand sich der Technologieanbieter und Hersteller von Systemlösungen zur Fertigung von Kunststoffkomponenten wieder vollständig in Familienbesitz.

Frimo Group GmbH   Lotte
Tätigkeitsfeld:
Maschinenbau
Investor:
Deutsche Beteiligungs AG via DBAG Fund VI
Volumen: nicht veröffentlicht (Management Buyout/Mehrheitsbeteiligung)