Deeptech-Start-up sammelt frisches Kapital ein

Seed-Finanzierung für nuventura

Deeptech-Start-up sammelt frisches Kapital ein
Nuventura will die Verwendung des Treibhausgases FS6 für Stromnetzbetreiber überflüssig machen.

Bildnachweis: ©Thorsten Schier – stock.adobe.com.

Nuventura entwickelt eine nachhaltige Technologie für gasisolierte Schaltanlagen. Die Lösung des Deeptech-Start-ups funktioniert ohne das Treibhausgas SF6 – damit bietet die Anwendung Stromnetzbetreibern eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verfahren. Die Berliner Firma sichert sich eine Seed-Finanzierung. Die IBB Beteiligungsgesellschaft investiert über den VC Fonds Technologie Berlin. E.ON beteiligt sich über seinen Accelerator :agile. Zudem engagieren sich Apax Energy Teterow und bestehende Geldgeber. Mit Hilfe des frischen Kapitals will nuventura den Markteintritt beschleunigen und die Lösung bei verschiedenen Stromnetzbetreibern installieren. Außerdem sollen neue Produkte auf Basis der patentierten Technologie entstehen.

FS6 ist das potenteste Treibhausgas überhaupt. Einmal in der Atmosphäre ist der Treibhauseffekt des Stoffes 23.500 Mal stärker als der von CO2. Für das synthetische Gas gibt es weder natürlich Abbauoptionen, noch Entsorgungsmethoden. Die Auswirkungen sind irreversibel. Dazu kommt: FS6 ist extrem langlebig. 3.200 Jahre bleibt es in der Atmosphäre bestehen. 85% der weltweiten Menge werden in gasisolierten Schaltanlagen verwendet. Die nuventure GmbH will jetzt eine umweltfreundliche Alternative gefunden haben. Statt elektrische Leiter mit FS6 zu umgeben, nutzt das Berliner Start-up trockene Luft zur Isolierung. Stromnetzbetreiber sollen mit Hilfe der Technologie beim Betrieb ihrer Mittelspannungswerke auf den Klimasünder verzichten können. Manjunath Ramseh, Mitgründer und Managing Director des Unternehmens: „Unsere Lösung ist aktuell einzigartig in diesem Marktsegment. Wir haben es geschafft, die Anwendung einfach zu gestalten und somit gegenüber momentanen Methoden wettbewerbsfähig zu machen. Wir nutzen einfach die Luft, die wir atmen als Ersatz für FS6.“

Deeptech-Firma mit dem Potenzial, die gesamte Industrie zu verändern

Das Deeptech-Start-up will schnell den Markteintritt schaffen und die Technologie in Schaltanlagen der Stromnetzbetreiber installieren. Diese Vorhaben kann nuventura mit Hilfe einer Seed-Finanzierung vorantreiben. Die Berliner erhalten frisches Kapital von der IBB Beteiligungsgesellschaft mbH über den VC Fonds Technologie Berlin. Außerdem engagiert sich der Energiekonzern E.ON über sein Start-up-Programm :agile accelerator GmbH. Zudem investieren die Apax Energy Teterow GmbH, ein Entwickler von Energiespeichersystemen, und bestehende Geldgeber. Philipp Roth von der IBB Beteiligungsgesellschaft: „Wir sind glücklich, ein Deeptech-Unternehmen wie nuventura in Berlin zu haben. Wir glauben, die Firma hat das Potenzial, die gesamte Industrie zu verändern.“ Inga Land von :agile freut sich auf die Zusammenarbeit mit „einem großartigen Team“. Neben der Finanzierung will der Accelerator gemeinsam mit den Berlinern ein Pilotprojekt in der Nähe der Hauptstadt starten. E.ON nutzt :agile, um in innovative und disruptive Ideen mit Energiebezug zu investieren. Im September 2018 hatte das Programm sechs neue Start-up aufgenommen.

Nuventura GmbH, Berlin
Tätigkeitsfeld: Deeptech
Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH via VC Fonds Technologie Berlin, :agile accelerator GmbH, Apax Energy Teterow GmbH
Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)