Healx sammelt in der Series B 56 Mio. USD ein

Btov Partners beteiligt sich an Life Sciences-Start-up

Healx sammelt in der Series B 56 Mio. USD ein
Seltene Krankheiten – eigentlich ist dieser Name irreführend, denn die Erkrankungen betreffen weltweit 400 Millionen Menschen. Healx will die Behandlung vorantreiben.

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Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz will Healx Medikamente für seltene Krankheiten entwickeln – schneller und kostengünstiger als das mit herkömmlichen Ansätzen möglich ist. In der Series B sammelt das Life Sciences-Start-up aus Cambridge 56 Mio. USD ein. Atomico führt die Runde an. Zudem steigen Intel Capital, Global Brain und btov Partners ein. Auch bestehende Investoren steuern frische Mittel bei: Balderton Capital, Amadeus Capital Partners und Business Angel Jonathan Milner engagieren sich erneut. Das Kapital will Healx nutzen, um die Medikamenten-Pipeline weiter zu entwickeln. Außerdem will die Firma ein weltweites Rare Treatment Accelerator-Programm starten.

Seltene Krankheiten sind leider weit häufiger als ihr Name vermuten lässt. 400 Millionen Menschen weltweit sind betroffen. 7.000 Orphan Diseases kennt die Medizin heute. Für 95% von diesen Krankheiten gibt es keine anerkannte Behandlung. Patienten und Angehörige werden zwangsweise zu Experten – häufig sind sie die einzigen, die Medikamentenentwicklung oder Forschung vorantreiben. Das will die Healx Ltd. ändern. Das Life Sciences-Start-up aus Cambridge kombiniert verschiedene Ansätze, um dem Ziel einer besseren Behandlung seltener Krankheiten näher zu kommen. Ein Forschungs- und Entwicklungsteam arbeitet an neuen Medikamenten. Unterstützung kommt von der unternehmenseigenen Plattform Healnet. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz soll das Tool wissenschaftliche Literatur, Ergebnisse von klinischen Studien und andere Daten erfassen und auswerten. Die Plattform liefert laut Firma auf Basis der gesammelten Daten zuverlässige Vorhersagen und soll so helfen, die Zeit von der Entdeckung eines Wirkstoffs bis zu dessen Einführung in den Markt zu verkürzen. Außerdem arbeitet das Start-up mit Experten und Patientengruppen zusammen. Gemeinsam mit der Fraxa Research Foundation hat Healx beispielsweise einen Produktkandidaten zur Behandlung von Autismus entwickelt. Künftig will die Firma über ein Rare Treatment Accelerator-Programm gezielt Angehörige und Patienten zur Zusammenarbeit aufrufen und so die eigene Entwicklungskraft mit der Expertise Betroffener vereinen. Zudem will das Unternehmen seine Medikamenten-Pipeline weiter entwickeln. Bis zum Jahr 2025 will Healx 100 Wirkstoffkandidaten ausgearbeitet haben.

Atomico führt Finanzierungsrunde von Healx an

Diese Vorhaben müssen finanziert werden – und Healx sichert sich in der Series B frische Mittel, um die Pläne voranzutreiben: 56 Mio. USD. Atomico UK Partners LLP führt die Runde an. Der Eigenkapitalgeber beteiligt sich häufig als Leadinvestor – im Juni zum Beispiel bei der 100 Mio. USD-Finanzierungsrunde für das Berliner Start-up Infarm. Zudem steigen die Intel Capital Corporation, die Global Brain Corporation und die btov Partners AG ein. Außerdem engagieren sich bestehende Geldgeber erneut: die Balderton Capital UK LLP, die Amadeus Capital Partners Ltd. sowie Business Angel Jonathan Milner. Healx-Mitgründer und CEO Dr. Tim Guilliams sieht in der Größe der Series B eine Bestätigung des eigenen Ansatzes und des Wertes der Healnet-Plattform.

Healx Ltd., Cambridge (UK)
Tätigkeitsfeld: Life Sciences
Investoren: Atomico UK Partners LLP, Intel Capital Corporation, Global Brain Corporation, btov Partners AG, Balderton Capital UK LLP, Amadeus Capital Partners Ltd., Business Angel
Volumen: 56 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)