Hotelbird GmbH: Digitale Check-in-/-out-Lösung für die Hotelbranche

Eine spannende Reise

Juan Sanmiguel, CEO Hotelbird
Juan Sanmiguel, CEO Hotelbird

Bildnachweis: © Hotelbird.

Die Hotelplattform des Münchner Start-ups Hotelbird will den Check-in- und Check-out-Prozess in Hotels digitalisieren. Während der Pandemie ­erlebt das kontaktlose Einchecken einen Boom. Apeiron Investment Group Ltd., BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, BitStone Capital Management GmbH und Hannover Finanz GmbH setzen bereits auf das Unternehmen.

Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts waren 2019 in Deutschland 495,6 Mio. Übernachtungen zu verzeichnen; der Umsatz im Gastgewerbe erreichte im selben Zeitraum rund 100 Mrd. EUR. Seit Ausbruch der Pandemie sind die Umsätze um fast die Hälfte zurückgegangen – und die Hotellerie ist mehr denn je gezwungen, umzudenken und zu handeln.

Destination: Digitalisierung

Wie lässt sich die Warteschlange beim Einchecken vermeiden? Und wie kann man die Prozesse an der Rezeption einfacher und wirtschaftlicher gestalten? Aus diesen Überlegungen heraus gründete Juan Sanmiguel 2015 gemeinsam mit Korbinian Hackl Hotelbird. Damit beginnt eine spannende Reise mit einem Ziel: das Gastgewerbe zu digitalisieren. „Hotelbird stellt die Kerntechnologie bereit, um eine nahtlose digitale Guest Journey zu ermöglichen und Gastgebern die Möglichkeit zu geben, ihren operativen Erfolg zu steigern“, erklärt Sanmiguel, CEO von Hotel­bird.

Win-win für Gäste und Hoteliers

Die Plattform des Start-ups ist eine Win-win-Situation für Gäste und Hoteliers: Denn die Technologie vereinfacht die üblichen Prozesse an der Rezeption, wie den Check-in/-out, den digitalen Meldeschein, die Keycardausgabe und sogar die Abrechnung und spart somit Kosten. Gäste wickeln schnell und kontaktlos alle Formalitäten ab. Zum Beispiel können sie per QR-Code den Zimmer­schlüssel selbst generieren und kontaktlos das Zimmer ­beziehen.

Gründerteam überzeugt Kapitalgeber

Zu Beginn arbeitete Hotelbird mit einem Busi­ness Angel zusammen. Die Apeiron Investment Group, die BayBG, BitStone Capital und Han­nover Finanz folgten. Zu­sätz­liche 3,5 Mio. EUR konnten eingesammelt werden. „Das Konzept und das hoch motivierte Gründerteam haben uns bei un­serem Einstieg 2018 gemeinsam mit anderen Investoren überzeugt“, betont Goetz Hertz-Eichenrode, Vor­standssprecher der Hannover Finanz Gruppe. Die Betei­li­gungs­gesellschaft hat das Start-up mit mehr als nur Kapital gefördert: „Wir begleiten und unterstützen unsere Beteiligungsunternehmen auf diesem Entwicklungspfad individuell und in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen mit unserem über vier Jahrzehnte gewachsenen Netzwerk und Know-how“, erklärt Hertz-Eichenrode.

Nachfrage trotz Pandemie gesteigert

Inzwischen arbeitet das Start-up mit bekannten Hotelketten zusam­men und kooperiert mit diversen Reservierungs- und Zahlungssystemen. Während die Pandemie die Hotelbranche in die Knie zwang, konnte Hotelbird die Nachfrage nach digitalen Lösungen sogar kräftig steigern. „Im Jahr 2020 bekamen wir pro Monat bis zu 100 Anfragen“, so Sanmiguel – denn Hotels ­müssten sich umstellen, um den behördlichen Auflagen gerecht zu ­werden.

Positive Aussichten

Nach mehrmonatigen Schließungen wird das Gastgewerbe nun bereits schrittweise wiederbelebt. Zudem ist die Digitalisierung der Prozesse ein Wettbewerbsfaktor. „Je nach Hotelkonzept kön­nen Betreiber verschiedene Digitalisierungsgrade mit Hotelbird erreichen und ihre Betriebskosten nachhaltig reduzieren“, betont Sanmiguel. Auf die Frage, ob weitere Finanzierungsrunden geplant seien, verrät der CEO: „Wir planen mit weiterem Wachstums­kapital für die bevorstehende Internationalisierung. Die ­nächste Finanzierungsrunde ist für Mitte 2022 geplant.“ Mit dem Geld will das Unternehmen den europäischen Markt stärker adressieren und Erweiterungen am Produkt vorantreiben.