Dropbox kauft Technik von Augsburger Start-up Boxcryptor

Zusätzliche Sicherheitsebene als Ziel

Dropbox kauft Technik von Augsburger Startup Boxcryptor
Dropbox kauft Technik von Augsburger Startup Boxcryptor

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Der amerikanische Cloud-Dienst Dropbox übernimmt die Datenverschlüsselungstechnik des Start-ups Boxcryptor. Die Augsburger Secomba GmbH wurde vor zwölf Jahren von Andrea Pfundmeier und Robert Freudenreich gegründet. Unter der Marke „Boxcryptor“ bietet das Unternehmen eine End-to-End Verschlüsselungstechnologie für Daten auf Cloud-Anbietern wie beispielsweise Onedrive (Microsoft), Google Drive oder Dropbox an. Dropbox hat nun in einer Mitteilung erklärt, dass das Unternehmen „eine Vereinbarung über den Erwerb mehrerer wichtiger Vermögenswerte von Boxcryptor unterzeichnet“ hat.

Dropbox hat 700 Millionen Nutzer

Das Unternehmen kündigte an, dass Funktionen von Boxcryptor für Dropbox-Geschäftskunden in die kostenpflichtigen Tarifen eingebettet werden sollen, um auf diese Weise eine zusätzliche Sicherheitsebene zu schaffen. Dies soll ermöglich werden, indem Dateien lokal auf ihren Geräten verschlüsselt werden, bevor sie mit Dropbox synchronisiert werden. Bislang werden die Daten bei Cloud-Diensten wie Dropbox oder Google Drive nur bei der Übertragung verschlüsselt. Über Details der Vereinbarung – insbesondere den Kaufpreis – wurden keine Angaben gemacht. Dropbox wurde 2007 gegründet und hat nach eigenen Angaben rund 700 Mio. Nutzer weltweit – die Anzahl der zahlenden Kunden lag laut Statista im dritten Quartal 2022 bei 17,6 Mio.

Bestehende Verträge werden erfüllt

Boxcryptor kündigte in einem Blogbeitrag an, dass es nun an der Integration der eigenen Technologie in die Produkte von Dropbox arbeiten werde. Das Unternehmen nimmt aus diesem Grund ab sofort keine neuen Geschäftskunden mehr an. Die kostenlose Version der Software für Windows, macOS, iOS, Android und Blackberry steht bislang weiter auf der Website zur Verfügung. Hier ist aber nur eine Synchronisation zwischen zwei Geräten möglich. Gleichzeitig betonen die beiden Gründer, dass bestehende vertragliche Verpflichtungen mit Geschäftskunden erhalten bleiben. Weiterhin sei sichergestellt, dass keine Verträge, Kundendaten oder Datenschlüssel an Dropbox übertragen werden. Auch die deutschen Rechenzentren sollen erhalten bleiben. Boycryptor und Dropbox hatten in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet, denn das Augsburger Unternehmen war „Premium Technology Partner“. Boxcryptor hatte 2014 den Deutschen Gründerpreis gewonnen.