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Der Münchner Wagniskapitalgeber MIG Capital beteiligt sich im Rahmen einer Serie A-Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Mio. EUR an dem europäischen Spacetech-Start-up Look Up. Das Unternehmen mit Sitz in Toulouse (vormals Look Up Space) entwickelt Technologien zur Überwachung des Erdorbits und zum Management des zunehmenden Weltraumverkehrs.
Die Kapitalmaßnahme zählt zu den drei größten Serie A-Runden im Bereich Raumfahrttechnologie in Europa und kombiniert Eigenkapital, Bankdarlehen und öffentliche EU-Fördermittel. Ziel ist der beschleunigte Aufbau eines globalen Radarnetzwerks zur Echtzeitüberwachung des Weltraums, die internationale Skalierung sowie die Validierung des Betriebsmodells „Space-Operations-as-a-Service“.
Europäische Investoren-Allianz trägt geopolitischer Lage Rechnung
Die Eigenkapitalrunde in Höhe von 24 Mio. EUR wird angeführt vom britischen Impact-Investor ETF Partners. Neu in der Gesellschafterstruktur sind unter anderem der EIC-Fonds der EU, sowie Leadwind, ein Deep-Tech-Fonds von KFund aus Spanien. MIG Capital hatte sich bereits 2023 im Rahmen der Seed-Finanzierung engagiert und verstärkt sein Engagement, gemeinsam mit den französischen Fonds Karista und Expansion. Darüber hinaus fließen 15 Mio. EUR an nicht-verwässernden EU-Fördermitteln in den Aufbau von zwei neuen Radarsystemen in Französisch-Polynesien. Mehrere europäische Banken ergänzen das Finanzierungspaket mit Darlehen, wodurch sich das Gesamtvolumen auf knapp 50 Mio. EUR beläuft. „Wir sehen Look Up als strategisches Asset zur Stärkung Europas im sicherheitsrelevanten Hochtechnologiesektor“, kommentiert Dr. Oliver Kahl, Principal bei MIG Capital. „In einem zunehmend kompetitiven und geopolitisch aufgeladenen Umfeld ist Resilienz im Orbit ein entscheidender Faktor für wirtschaftliche wie militärische Souveränität.“
Fokus auf Echtzeit-Analyse und nachhaltige Raumfahrt
Look Up positioniert sich als Systemanbieter für Weltraumsicherheit und -betrieb mit einem integrierten Technologiemodell. Neben der globalen Radarabdeckung – die eine kontinuierliche Objektverfolgung ermöglicht – steht die Plattform SYNAPSE im Mittelpunkt der Analysekapazitäten. Diese erlaubt eine umfassende Echtzeitauswertung orbitaler Aktivitäten und soll so auch die Nachhaltigkeit im Orbit sichern. „Unser Ziel ist es, ein weltweit führender Akteur für Weltraumsicherheit zu werden“, erklärt Mitgründer Michel Friedling. „Die Finanzierung verschafft uns die notwendige Schlagkraft, um unsere Vision global umzusetzen – technologisch, geopolitisch und kommerziell.“ Mitgründer Juan Carlos Dolado ergänzt: „Unsere Architektur basiert auf drei Pfeilern: globale Detektion, Echtzeit-Analyse und sichere operative Steuerung. Dieses Setup ermöglicht uns, auch der wachsenden Nachfrage öffentlicher und privater Akteure nach koordiniertem Weltraumverkehrsmanagement gerecht zu werden.“