Syntra Corporate Finance rechnet mit selektiver Belebung des M&A-Markts im zweiten Halbjahr

Stabile Performance in unsicherem Marktumfeld

Syntra Corporate Finance rechnet mit selektiver Belebung des M&A-Markts im zweiten Halbjahr
Syntra Corporate Finance rechnet mit selektiver Belebung des M&A-Markts im zweiten Halbjahr

Bildnachweis: Pexels.

Bislang zeigte sich der M&A-Markt in diesem Jahr weniger dynamisch als von vielen erwartet. Vor allem im Large-Cap-Segment verhinderten anhaltende geopolitische Spannungen, eine nur zaghafte wirtschaftliche Erholung sowie hohe Finanzierungskosten den erwarteten M&A-Boom. Für das angelaufene zweite Halbjahr rechnet die M&A-Beratung Syntra Corporate Finance dennoch mit einer verhalten positiven Entwicklung sowie einer zumindest selektiven Belebung des Transaktionsgeschehens.

Das erste Halbjahr hat die zum Jahresauftakt gehegten Hoffnungen auf die klare Trendwende im deutschen M&A-Markt nicht erfüllt. Zwar rechneten viele Marktteilnehmer mit einem signifikant spürbaren Transaktionsanstieg – gestützt auf eine Entspannung des Zinsumfelds, verbesserte Finanzierungsbedingungen und einen Rückstau an strategisch motivierten Deals. Doch die Realität zeigt sich differenziert: Während die M&A-Aktivität in H1/2025 insgesamt auf einem stabilen Grundniveau verharrt, schwächelte erneut v.a. das Large-Cap-Segment mit Transaktionsvolumina von über einer Mrd. Euro. „Großvolumige Übernahmen durch Konzerne oder internationale Strategen lassen weiterhin auf sich warten“, so Patrick Seip (Managing Partner, Syntra Corporate Finance). Verantwortlich dafür seien laut dem Experten vor allem die weitere Steigerung geopolitischer Unsicherheiten sowie die durch den globalen Handelskonflikt ausgelöste Zurückhaltung von Investoren und strategischen Käufern. Die Folge: Unternehmen konzentrieren sich weiterhin auf operative Resilienz anstatt aggressive Expansion.

Small- & Mid-Cap-Segment durch strukturelle Trends und Auslandsinteresse gestützt

Stabilisierend wirkt dagegen der Small- und Mid-Cap-Bereich, der sich trotz des komplexen Umfelds vergleichsweise widerstandsfähig zeigt. Vor allem der Mittelstand ließ im ersten Halbjahr mit vielen Transaktionen aufhorchen, unter anderem getrieben durch strukturelle und langfristig wirkende Faktoren wie zunehmenden Nachfolgedruck, Konsolidierungsbestrebungen in fragmentierten Branchen oder die Transformation der Wirtschaft durch Digitalisierung, ESG und Marktveränderungen. Aber auch das kontinuierlich steigende Interesse ausländischer Käufer sorge für zusätzliche Impulse. Denn Investitionstargets in Deutschland – gerade in technologiegetriebenen, industriellen oder hochspezialisierten Nischen – stehen aktuell hoch im Kurs, wie Seip erklärt: „Der Grund für die zunehmende Präsenz von ausländischen Investoren – sowohl seitens Private-Equity als auch Strategen – ist nicht nur die Sicherung strategisch wichtiger Marktzugänge. Auch das Vertrauen in die deutsche Unternehmensqualität spielt eine entscheidende Rolle – gerade bei Käufern aus dem Ausland. Diese Cross-Border-Dynamik wird für den deutschen Mittelstand in den kommenden Monaten zum vermutlich wichtigsten Deal-Treiber, das sehen wir auch in unserer eigenen Deal-Pipeline“, führt Seip fort. „Für den Großteil der Mandate können immer mehr ausländische Investoren als ernstzunehmende Interessenten gewonnen werden – Tendenz steigend.“

Makroökonomische Situation sorgt für viel Bewegung, aber wenig Klarheit im Markt

Trotz verstärkter Dynamik aus dem Ausland bleibt die fragile gesamtwirtschaftliche Situation auch für den mittelständischen M&A-Markt nicht ohne Folgen – davon sind die Experten von Syntra überzeugt. Unternehmen und Investoren halten sich angesichts der Vielzahl an Unsicherheiten mit strategischen Entscheidungen zurück. Zusätzlich sorgen hohe regulatorische Anforderungen und volatile Beschaffungsmärkte für eine geringe und deutlich erschwerte Planungssicherheit. Die Folgen bekamen in den zurückliegenden Monaten bereits zyklische Branchen wie Elektronik oder der ohnehin gebeutelte Automobilsektor maßgeblich zu spüren. Beide Sektoren kämpften mit einem schwächelnden Investoreninteresse, wohingegen Zukunftsindustrien wie IT, Software, Pharma und Life Science zumindest solide Transaktionszahlen einfuhren.

Stabile Performance und selektive Belebung: Syntra zeigt sich vorsichtig optimistisch für zweites Halbjahr

Mit Blick auf die eigene Aktivität kann Syntra im ersten Halbjahr eine durchaus stabile Entwicklung verbuchen. Zwar liegt die Anzahl abgeschlossener Transaktionen leicht unter dem Wert des sehr starken Vorjahres, rangiert aber weiterhin auf hohem Niveau. Und die Nachfrage nach strategischer Transaktionsbegleitung bleibe laut Seip ungebrochen – vor allem bei komplexen Transaktionen mit Nachfolge-, Transformations- oder Konsolidierungshintergrund.  „Wir konnten unsere Position im Small- und Mid-Cap-Segment erneut unter Beweis stellen, wenngleich auch bei uns die allgemein zurückhaltende Stimmung im Markt zu spüren war. Viele Transaktionen benötigen heute deutlich mehr Zeit, vor allem wegen intensiverer Prüfungsprozesse sowie strengerer Governance-Vorgaben auf Investorenseite.“ Für die kommenden Monate rechnen der Experte und sein Team mit einer leichten, aber selektiven Marktbelebung. Das Interesse internationaler Käufer und das wachsende Bedürfnis vieler Unternehmer, eine belastbare Nachfolgelösung zu finden, dürften das M&A-Geschehen in einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld antreiben. „Insbesondere gut strukturierte, vorbereitete Unternehmen mit einem klaren Wertversprechen werden weiterhin erfolgreich Transaktionen umsetzen können.  Der Transaktionsmarkt ist selektiver, internationaler und professioneller geworden – und damit für alle Beteiligten fordernder, aber auch chancenreicher.“