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Der deutsche Venture-Capital-Markt hat im dritten Quartal 2025 spürbar an Dynamik verloren. Laut dem aktuellen KfW Venture Capital-Dashboard flossen lediglich rund 1,3 Mrd. EUR in deutsche Start-ups – ein Rückgang um 47 % gegenüber dem volumenstarken zweiten Quartal und etwa 20 % weniger als zu Jahresbeginn. Hauptgrund für das schwächere Ergebnis war das Ausbleiben großer Finanzierungsrunden: Mit nur einer Megarunde über 100 Mio. EUR verzeichnete das Quartal den bislang niedrigsten Wert des Jahres.
Trotz des Rückschlags zeigt sich der Markt insgesamt robust. Nach drei Quartalen summiert sich das Investitionsvolumen auf 5,3 Mrd. EUR, womit das Gesamtjahr voraussichtlich erneut die Marke von 7 Mrd. EUR übertreffen dürfte – ein Niveau, das bereits in den beiden Vorjahren erreicht wurde. Besonders die Seed-Phase legte zu und erreichte mit 18 % Marktanteil den höchsten Wert seit Jahresbeginn.
Stabile Aktivität trotz geopolitischer Unsicherheiten
Die Zahl der Finanzierungsrunden blieb im Vergleich zum Vorquartal nahezu konstant: 200 Deals wurden im dritten Quartal gezählt, davon 91 mit einem Volumen von über 1 Mio. EUR. Auch die Beteiligung US-amerikanischer Investoren blieb mit einem Anteil von 27 % auf dem Niveau des Vorjahres. Damit zeigen sich weiterhin keine spürbaren Effekte der geopolitischen Lage oder der veränderten US-Regulierung („Liberation Day“).
Branchenschwerpunkte und AI-Trend
Mit einem Anteil von 16 % aller Finanzierungen dominierte im dritten Quartal erneut der Bereich Enterprise Software, gefolgt von Health und Fintech (jeweils über 10 %). Das weiterhin stark nachgefragte Technologiefeld Künstliche Intelligenz (AI) verzeichnete dagegen einen Rückgang: Die Investitionen in AI-Start-ups sanken auf 346 Mio. EUR in 43 Runden, nachdem im zweiten Quartal noch über 1,2 Mrd. EUR investiert worden waren. Kumuliert summieren sich die AI-Investitionen 2025 dennoch bereits auf rund 2,1 Mrd. EUR – und liegen damit auf dem Niveau des gesamten Jahres 2024.
Unicorn-Bestand stabil – Exits erholen sich leicht
Zum Ende des dritten Quartals zählt Deutschland weiterhin 32 Unicorns, nachdem im Mai mit Parloa und Quantum-Systems zwei neue Mitglieder hinzugekommen waren. Auf der Exit-Seite hellt sich die Stimmung nach einem schwachen Jahresauftakt leicht auf: 34 Übernahmen und eine Buyout-Transaktion wurden gezählt. Das IPO-Fenster bleibt jedoch geschlossen. Sinkende Zinsen könnten laut KfW in den kommenden Monaten für eine Belebung des Exit-Markts sorgen.
Venture Debt auf Rekordkurs
Positiv entwickelte sich der Venture-Debt-Markt: Mit 16 Transaktionen im dritten Quartal summiert sich das Jahr 2025 bereits auf 42 Deals – und damit mehr als im gesamten Vorjahr. KfW Research erwartet, dass 2025 das Rekordjahr 2022 übertroffen wird.
