Bildnachweis: OMMM, NRW.Bank.
Produktionsplaner in der Prozessindustrie steuern täglich eine Vielzahl von Parametern. Durch Innovationsdruck, Effizienzanforderungen und Nebenbedingungen wird ihre Aufgabe schnell zur Jonglage. Ein Start-up aus Leverkusen setzt genau hier an: Die KI-basierte Planungssuite von OMMM verspricht Unternehmen, Licht ins Dunkel komplexester Supply Chain-Prozesse zu bringen.
Wer den Unternehmensnamen OMMM spontan mit Entspannung assoziiert, liegt durchaus richtig. Das Akronym basiert auf dem Leitspruch „Operations Management Made Manageable“. „Inhaltlich steht es für das Ziel, Ruhe in die Produktionsplanung in der Prozessindustrie zu bringen. Ad-hoc-Management und Chaos müssen nicht sein – unsere innovative Software löst das Optimierungsproblem strukturiert und vorausschauend“, erklärt CEO Reinhard Vanhöfen. Im Jahr 2019 gründete der erfahrene Strategieberater das B2B-Start-up zusammen mit Ex-Zentis-CEO Norbert Weichele und Prof. Dr. Horst Tempelmeier, einer wissenschaftlichen Koryphäe im Bereich Operations Research an der Universität zu Köln. Sie bündelten Kräfte und Mittel für die Entwicklung einer Software, die den Planungsprozess radikal vereinfacht: Künstliche Intelligenz (KI) wird genutzt, um Expertenwissen samt aller Nebenbedingungen abzubilden und in Echtzeit zu analysieren. Auf Knopfdruck verfügbar wird so eine optimale Planung – für eine bedarfsgerechte Fertigung mit minimalem Einsatz von Material und Personal. In Kennzahlen bedeutet das: Kosten, Bestände, Verbräuche und Planungsaufwand sinken, während Effizienz, Nachhaltigkeit und Servicelevel steigen. Vanhöfen: „Industrieunternehmen können mit der Bedarfs-, Produktions- und Kapazitätsplanung von OMMM wichtige Potenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette heben.“
Bewährte Technologien mit messbaren Erfolgen
Entwicklungskunde Zentis und Bestandskunden wie Schluckwerder (Valeo Foods Group) sind bereits überzeugt. Profitabilität ist angabengemäß erreicht. „Unsere SaaS-Lösungen werden schon im In- und Ausland eingesetzt, wo sie sich binnen Jahresfrist amortisieren und je Standort Einsparungen im siebenstelligen Bereich erzielen“, berichtet Vanhöfen. Mit Akro-Plastic und einem global agierenden deutschen Baustoffunternehmen konnten auch schon Kunden anderer Industrien gewonnen werden. „Unser Mitgründer, die POM Prof. Tempelmeier GmbH, hat Pionierarbeit geleistet: Letztlich basiert der OMMM-Algorithmus auf über 25 Jahren Spitzenforschung und mehr als 10.000 Entwicklertagen. Wichtig war uns, eine individualisierbare Expertenlösung zu bauen, die sich schneller, kosteneffizienter und flexibler als traditionelle ERP-Systeme auf die exakten Bedürfnisse jedes Kunden anpassen lässt“, so Vanhöfen. Technikkenner wird interessieren: OMMM ist als Cloud- oder On-Premise-Lösung implementierbar. In eine bestehende IT-Landschaft fügt sie sich ein, ohne eine datenführende Rolle zu beanspruchen.
Fokus auf Expansion in der Lebensmittelindustrie
Der jüngst erreichte Meilenstein ist der Abschluss einer Seed-Finanzierungsrunde über rund 3,6 Mio. EUR. Lead-Investoren sind neoteq ventures und die NRW.Bank. Zusätzlich beteiligten sich die Gründer erneut mit einem sechsstelligen Betrag sowie namhafte Business Angels aus dem erweiterten Branchenumfeld. „Das Managementteam Vanhöfen (CEO), Weichele (Executive Board Member Finanzen) und Reith-Ahlemeier (CTO) bringt außergewöhnliche Industrieexpertise und ein starkes Netzwerk mit – eine Seltenheit in einer so früher Phase“, erklärt Patrick Nesseler, Investmentmanager bei der NRW.Bank. „In Kombination mit den exklusiven Algorithmen entsteht ein klarer technischer USP. Ein weiterer Grund für unsere Beteiligung ist der Marktnutzen des Produkts: OMMM macht die Prozessindustrie in Deutschland profitabler, resilienter und damit zukunftssicher.“ Das frische Kapital will das junge Unternehmen verwenden, um sich – zunächst mit Fokus auf die Lebensmittelindustrie – als Marktführer im Bereich KI-basierter SCM-Lösungen zu etablieren.



