Case Study: Auf dem Weg zur autonomen Produktion

Panda GmbH: Hardware trifft Software trifft Algorithmen

Panda GmbH: Hardware trifft Software trifft Algorithmen – Case Study: Auf dem Weg zur autonomen Produktion
Panda GmbH: Hardware trifft Software trifft Algorithmen – Case Study: Auf dem Weg zur autonomen Produktion

Bildnachweis: Panda.

Ein Unfall als Startschuss für das eigene Unternehmen: Im Pumpenkeller der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität kam es im Jahr 2016 zu einem Brand. In der Folge stellte sich am Institut für Maschinenelemente und Rechnergestützte Produktentwicklung (MRP) die Frage, ob dies mit der richtigen Überwachungstechnik nicht hätte verhindert und welche Methoden der Data Science für diesen Zweck eingesetzt werden können – der Anlass für die Gründung von Panda war gegeben.

Zur Überwachung und Optimierung von Produktionsprozessen erstellt Panda eine Fusion aus Hardware, Software und neusten Algorithmen. „Mit unseren für industrielle Anwendungsfälle Ingo Kaiser, Pandaoptimierten Machine Learning Framework kann so ein umfangreiches Abbild der gesamten Produktion erstellt und Produktionsproblemen schnell auf den Grund gegangen werden“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Ingo Kaiser. Dabei arbeitet das Unternehmen nicht nur mit Maschinendaten – jegliche, auch analoge Sensoren sowie Kameras können mit der Panda-Lösung genutzt werden, sodass auch Themen der Produktqualität und Ursachen für Qualitätsprobleme betrachtet werden können. „Auf diese Weise schaffen wir die Grundlage für eine autonome Produktion“, sagt Kaiser. Mit Panda Metric haben die Hamburger ein eigenes Machine Learning Framework entwickelt, das große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten kann. „Insgesamt arbeiten wir rein statistisch, ohne physikalische Modellierung von Produktionsprozessen. Damit können wir effizient eine gesamte Fertigung überwachen“, erklärt Kaiser weiter. Aufgrund des rein statistischen Ansatzes sei die Technologie aber auch auf viele weitere datengetriebene Einsatzfälle anwendbar. „Durch unseren Ingenieur-Background haben wir uns aber dafür entschieden, in den Branchen zu starten, wo wir unsere Wurzeln haben“, so Kaiser. Mit konkreten Problemlösungen schafft das Unternehmen zudem bereits Integrationen in der Automotive- und Kunststoffbranche.

KI ist ein Zukunftsthema

Im vergangenen Jahr konnte Panda mit dem High-Tech Gründerfonds, dem Innovationsstarter Fonds Hamburg sowie zwei weiteren Privatinvestoren eine Finanzierungsrunde über 1,3 Mio. EUR zur Finalisierung seiner Produktentwicklung Stefanie Höhn, Innovationsstarter Fondsdurchführen. „Künstliche Intelligenz (KI) als Zukunftsthema spielte bei der Investitionsentscheidung eine wichtige Rolle, dabei gibt es nur sehr wenige Teams, die eine echte KI anwenden“, erklärt Stefanie Höhn vom Innovationsstarter Fonds. Besonders wichtig bei der Entscheidung sei auch der derzeitig hohe Marktbedarf an herstellerunabhängigen Technologien für Datenakquise im Markt für Internet of Things gewesen. „Die zunehmende Komplexität aufgrund steigender Digitalisierung erfordert zunehmend Werkzeuge für einfaches und transparentes Handling mit dem Ziel von Zero Downtime für Anlagenbetreiber“, so Höhn.

Ausblick

Mit seinem Informations-Layer bietet Panda eine einfache und skalierbare Lösung, unabhängig vom Automatisierungs-Layer, und damit – so Gründer Kaiser – die Grundlage für eine zukunftsfähige und wettbewerbsfähige Produktion. „Aktuell kämpfen die meisten Unternehmen um ihr Überleben. Jene mit ausreichend Rücklagen arbeiten aber bereits jetzt an Innovationen zur Abgrenzung vom Wettbewerb“, sagt Kaiser. Auch Höhn ist sich sicher: „Panda hat die Chance, eine der führenden KI-Lösungen für die Industrie anzubieten!“ Durch sein Industrie- und Algorithmen-Know-how könne das Team dieses Potenzial ausfüllen. Aktuell arbeiten Mitarbeiter und Investoren daran, das Produkt fertigzustellen und die Erreichung des Product-Market-Fits sicherzustellen. Anschließend soll der Vertrieb weiter skaliert werden, um dann 2021 gemeinsam eine Series A-Finanzierungsrunde einzuwerben.