Nachfolge im Unternehmen

Noch viel Aufklärungsbedarf

Aufklärungsbedarf besteht trotzdem. So zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bereits von 2011 zwar ein gesteigertes Interesse der Unternehmer daran, den Generationswechsel grundsätzlich zu regeln. Sie macht aber auch auf eine Fehleinschätzung der nachfolgebereiten Unternehmer aufmerksam – und diese ist immer noch hochaktuell: Über 50% der Umfrageteilnehmer erwarten, dass sich eine Nachfolgelösung innerhalb von höchstens zwölf Monaten realisieren lässt. Anders formuliert: Im Alter von 64 Jahren starten, mit 65 Jahren ausscheiden. Dieses Denken dürfte mit ein Grund dafür sein, dass etliche Unternehmer die praktische Umsetzung ihrer Nachfolge immer wieder hinausschieben. Zudem ist offenbar zu wenig bekannt, dass eine Regelung der Nachfolge nicht automatisch einen kurzfristigen Rückzug des Unternehmers nach sich ziehen muss. Beteiligungskapital ermöglicht es, die Suche nach einem Nachfolger frühzeitig zu starten, um dann einen schrittweisen Übergang über mehrere Jahre zu gestalten.

Jahrelanger Prozess

Die grundlegenden Fragen sollten vom Unternehmer vielmehr schon mehrere Jahre vorher gestellt und der finale Schritt damit äußerst gründlich vorbereitet werden. Ein aussichtsreicher Kandidat für die Übernahme der Geschäftsführung muss ausreichend qualifiziert sein und in das Unternehmen gut passen. Trotzdem wird er mehrere Monate bis Jahre benötigen, um einen nahtlosen Generationsübergang leisten zu können.

Checkliste: Nachfolge ohne Risiko

Bei einem etablierten mittelständischen Unternehmen, das keinen familieninternen Nachfolger für die Weiterführung seines Geschäfts einsetzen kann, sollten vor allem folgende Punkte möglichst schon mehrere Jahre vor dem geplanten Generationswechsel geklärt werden:

 

  • Prüfung aller Optionen inklusive aller beteiligten Familienmitglieder ebenso wie externer Mitgesellschafter
  • Trennung der Themen operativer Wechsel/Veränderung in der Gesellschafterstruktur
  • Rechtzeitiger Aufbau einer kompetenten zweiten Managementebene, aus der gegebenenfalls ein operativer Nachfolger rekrutiert werden kann
  • Ausreichende Ausstattung des Unternehmens mit Eigenkapital, um auch in der Zeit des Generationswechsels ein sicheres und nachhaltiges Wachstum finanzieren zu können
  • Der Wechsel in der Geschäftsführung sollte schrittweise geschehen und sorgfältig umgesetzt werden, nur so ist Kontinuität im Tagesgeschäft gewährleistet.