Neun Fragen Tobias Schmid von stampay

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konntest Du besonders viel lernen?

Schmid: Gerade am Anfang zweifelt man stark an seiner eigenen Idee, erst steht man total dahinter, dann kommt eine Phase, in der man denkt, sich selbst und die Idee übertreffen zu müssen. Hier ist es wichtig seiner Idee seinem Weg treu zu bleiben und daran zu glauben. Heute gehen wir viel entspannter mit diesen Gefühlen um. Unser Team ist durch diese Erfahrungen sehr stark geworden und als wir dann auf der diesjährigen Barzone zum Trendprodukt des Jahres gewählt wurden, bekamen wir auch die Bestätigung, dass es der richtige Weg ist. Wir hatten auch oft Angst vor dem Wettbewerb, gerade bevor wir überhaupt auf den Markt gegangen sind. Doch kennt und respektiert man sich mittlerweile und die Kunden entscheiden letztendlich selbst. Schmerzhafte Erfahrungen in der Produktentwicklung konnten wir glücklicherweise von Anfang an vermeiden, natürlich gab es hier und da mal ein paar kleine Probleme, doch ist das in einem Produktenwicklungszyklus an der Tagesordnung, gerade wenn, wie bei stampay, neben einem großen Softwareanteil auch ein nicht geringerer Hardwareanteil entwickelt wird. Durch iteratives Vorgehen und der direkten Zusammenarbeit und Kommunikation mit selektierten Test- und Pilotpartnern konnten wir Risiken und Gefahren frühzeitig erkennen und unser Produkt dynamisch an den Markt anpassen.

VC Magazin: Was sind aus Deiner Sicht bei den Rahmenbedingungen in Deutschland der größte Pluspunkt und das größte Manko für junge Unternehmen?

Schmid: Subjektiv finde ich Deutschland sehr angenehm für Gründer. Uns wurden viele Hilfestellungen angeboten und man spürt, dass auch langsam aber sicher die Öffentlichkeit merkt, wie wichtig es ist, jungen Unternehmen den Rücken zu stärken. Es entstehen Infrastrukturen, die durch Beratung, Weiterbildung und immaterieller und materieller Förderung unterstützen. Da die Szene noch jung ist und nicht so überlaufen, gestaltet sich jedoch die Suche nach geeigneten Ressourcen etwas schwieriger. Wir haben uns dennoch bewusst entschieden, die Stampay GmbH in unserer Region zu starten und nicht nach München oder Berlin zu gehen.

VC Magazin: Gibt es (Internet-)Unternehmer, die Du als Vorbilder oder Idole siehst?

Schmid: Ja, Jack Dorsey, Steve Jobs und natürlich Elon Musk.

VC Magazin: Welche drei bis fünf Apps für Smartphones sind die wichtigsten Helferlein in Ihrem Alltag?

Schmid: Trello um den Überblick zu behalten, MailApp und Do sind einfach sehr praktisch und Rdio zum Musik hören.

VC Magazin: Wie sehen die mittelfristigen Planungen für Dein Start-up und Deine unternehmerische Zukunft aus?

Schmid: Wir wollen stampay zunächst auf dem deutschen Markt verbreiten, wobei uns mittlerweile bereits erste Anfragen aus der gesamten DACH-Region erreicht haben. Unsere Pläne für stampay sind ein nachhaltiges Wachstum, erfolgreiche Markterschließung und die stetige Weiterentwicklung des Produktes mit dem Fokus auf Qualität und Mehrwert. Meine unternehmerische Zukunft? Das hängt natürlich vom Erfolg von stampay ab, momentan bin ich einfach gespannt wie es sich entwickeln wird.

Zum Gesprächspartner:

Tobias Schmid ist Mitgründer und Geschäftsführer der Stampay GmbH (). Zuvor war er während seines Studiums mehrere Jahre als Software Engineer, Process Engineer und Data Analyst in verschiedenen Software Unternehmen tätig.