Zeitreise durch die deutsche Beteiligungskapital-Geschichte

BVK erweitert Mitgliederkreis

Ab 2001 gelang es dem Verband, die Large Buyout- und Mega Buyout-Fonds als weitere Gruppe von Mitgliedern zu erreichen und somit die Interessen fast aller in Deutschland tätigen Eigenkapitalhäuser zu vertreten. 2008 ff. gab es eine weitere Feuerprobe für das Private Equity-Geschäft. Im Mittelpunkt stand diesmal nicht die Hoffnung auf überproportionale Junk-Bonds Zinssätze oder die Vision der Goldregen spendenden Technologie-Revolution, sondern das eher traditionelle Motto: Eigenheim – Glück allein, das scheinbar mühelos für jedermann erreichbar schien. Die US-Banken hatten die Bündelung von Hypothekendarlehen mit anschließender Platzierung als Sub-Prime Papiere oder Certified Debt Obligations erfunden, die jeder Anleger, ob groß oder klein, mit guter Verzinsung und vermeintlich risikofrei erwerben konnte. Erschreckend ist das Volumen, in dem sich das Drama abspielte.

Fazit

Die Lehren, die wir als Eigenkapitalhäuser daraus ziehen können, sind sehr einfach: Der realwirtschaftliche Kern eines Wirtschaftssystems lässt sich durch zertifizierte Versprechen mittel-/langfristig nicht aufblähen. Erfahrene Private Equity-Häuser lassen sich von finanztechnischen Instrumenten der wundersamen Geldvermehrung nicht blenden. Eigenkapital investieren heißt Verantwortung übernehmen. Problemlösung und Demut in Zeiten der Krise ist genauso gefragt wie Kontrolle und Bescheidenheit in Phasen der Hochkonjunktur. Der römische Jurist und Literat Domitius Ulpianus hatte diese Erkenntnis schon vor 2000 Jahren: „Aufrichtig leben, niemandem schaden, jedem das seinige zukommen lassen.“