3D-Drucker für die Medizintechnik: Münchner Start-up sichert sich siebenstelligen Betrag

3D-Drucker für die Medizintechnik: Münchner Start-up sichert sich siebenstelligen Betrag
Kumovis entwickelt 3D-Drucker, die individualisierte Implantate für Patienten produzieren sollen.

Kumovis entwickelt 3D-Drucker speziell für den Bereich Medizintechnik. Die Geräte sollen die Fertigung individueller Kunststoffimplantate ermöglichen. Als nächsten Schritt plant das Start-up die Markteinführung seiner Produkte. Finanzielle Unterstützung bei diesem Vorhaben kommt vom High-Tech Gründerfonds. Gemeinsam mit einem Family Office beteiligt sich der Frühphaseninvestor an dem Münchner Unternehmen. Kumovis sichert sich einen siebenstelligen Betrag.

Vor drei Jahren haben die Gründer der Kumovis GmbH für ihre Tätigkeit am Lehrstuhl Medizintechnik der Technischen Hochschule München eine Kleinserie an Bauteilen aus dem Kunststoff Polyetheretherketon (PEEK) benötigt. Schnell hat sich für das Team herausgestellt: Es gibt keine befriedigende Fertigungsmöglichkeit. Aus diesem Problem entwickelten die Münchner ihr Geschäftsmodell. Seit 2016 baut Kumovis 3D-Drucker, die auf die Verarbeitung von Hochleistungspolymeren wie PEEK zugeschnitten sind. Die Drucker arbeiten mit Fused Filament Fabrication, der Schmelzschichtung von Kunststoff. Potenzielle Abnehmer der Geräte kommen aus dem Bereich Medizintechnik. Die Technologie soll die Produktion patientenangepasster Implantate voranbringen: Kunststofferzeugnisse, die individualisierte Behandlung ermöglichen. Laut Unternehmen erfüllt die Lösung alle medizinischen Standards. Temperaturmanagement, Prozessüberwachung und partikelfreie Umgebung sind laut Kumovis gewährleistet.

Kumovis-3D-Drucker sollen schnell auf den Markt kommen

Nächster Schritt des Start-ups soll die Markteinführung der 3D-Drucker sein. Dieses Vorhaben können die Münchner jetzt mithilfe einer Kapitalspritze angehen: Kumovis sichert sich einen siebenstelligen Betrag. Die High-Tech Gründerfonds Management GmbH investiert gemeinsam mit einem Family Office. Mit der Finanzierung setzt die Firma einen erfolgreichen bisherigen Weg fort. Das Unternehmen war bereits Teil des Förderprogramms Exist-Forschungstransfer. Außerdem erhielten die Münchner Mittel des Inkubators ESA BIC Bavaria. Mit diesen ersten Geldern wurden Prototypen entwickelt und getestet. Zudem wurde das Start-up Zweiter beim Science4Life Venture Cup und gewann den Münchner Businessplan Wettbewerb der BayStartup GmbH. Deren Geschäftsführer Dr. Carsten Rudolph: „Kumovis bietet eine gute Verbindung von Digitalisierung und Medizintechnik.“ In den Phasen des Businessplan Wettbewerbs habe man eine starke Entwicklung der Gründer beobachten können. „Das Team hat sein Unternehmen systematisch vorangetrieben.“

Kumovis GmbH, München
Tätigkeitsfeld: 3D-Druck
Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Family Office
Volumen: siebenstelliger Betrag (1. Finanzierungsrunde)