Belyntic sichert sich 1,3 Mio. EUR für Peptid-Reinigungstechnologie

Seed-Finanzierung für Life Sciences-Start-up

Seed-Finanzierung für Life Sciences-Start-up
Peptide sind kleine Proteine. Ihre chemische Synthese birgt immenses Potenzial für die Medikamentenentwicklung.

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Die Investitionsbank Berlin und der High-Tech Gründerfonds beteiligen sich an Belyntic. Das Chemistry for Healthcare-Start-up sichert sich eine Seed-Finanzierung in Höhe von 1,3 Mio. EUR. Das Berliner Unternehmen entwickelt eine Peptide Easy Clean-Technologie. Das Verfahren soll eine neue Möglichkeit für die parallele Peptid-Reinigung schaffen. Das frische Kapital will die Firma nutzen, um die Forschung an weiteren Produkten und Dienstleistungen voranzutreiben, um Projekte im klinischen Stadium sowie regulierte Marktsegmente zu erschließen.

Peptide sind kleine Proteine. Sie kontrollieren wichtige biologische Funktionen in lebenden Organismen. Die chemische Synthese der Botenstoffe birgt enormes Potenzial zur Entwicklung neuer Medikamente – und damit zur Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Alzheimer. Kritischer Schritt der Peptid-Herstellung ist die Aufreinigung. Sie bringt verschiedene Probleme mit sich: neben grundsätzlichen Schwierigkeiten bei der Gewinnung auch schädliche Umwelteffekte durch hohen Verbrauch chemischer Lösungsmittel oder limitierten Durchsatz. Diese Probleme schränken die Entwicklung Peptid-basierter Medikamente ein. Die Belyntic GmbH will Abhilfe schaffen. Das Chemistry for Healthcare-Start-up bietet eine Peptide Easy Clean (PEC)-Technologie an. Das Verfahren soll entlang der Wertschöpfungskette von Grundlagenforschung bis Produktion eine innovative und grundlegend neue Möglichkeit für die parallele Peptid-Reinigung schaffen. Die Vorteil beruhen laut Unternehmen auf dem Funktionsprinzip: Schwierige Peptide wie Beta-Amyloid oder andere schwerlösliche sollen sich mit Hilfe der Technologie reinigen lassen – dank eines Catch and Release-Verfahrens zwischen Linkermolekül und modifiziertem Filtermaterial auf Agarosebasis. „Mit PEC können wir dazu beitragen, personalisierte Therapien zu ermöglichen, Zugang zu zukunftsweisenden Wirkstoffmolekülen zu erhalten und die Effizienz ihrer Entwicklungs- und Produktionswege zu verbessern“, sagt Andreas Regnery, Mitgründer von Belyntic.

Belyntic will regulierte Marktsegmente erschließen

Auf dem Plan der Berliner steht als nächstes die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, um Projekte im klinischen Stadium und regulierte Marktsegmente zu erschließen – so soll die Position des Unternehmens auf internationaler Bühne gefestigt werden. Im Fokus steht die Erforschung neuer Anwendungsgebiete: modifizierte Peptide oder personalisierte Peptid-Immuntherapien. Außerdem liegt ein Schwerpunkt auf Hochskalierung und Automatisierung des Prozesses. Diese Vorhaben kann das Start-up jetzt mit Hilfe einer Seed-Finanzierung angehen. Belyntic sichert sich 1,3 Mio. EUR. Die Investitionsbank Berlin und die High-Tech Gründerfonds Management GmbH beteiligen sich. Verschiedene Start-ups im Life Sciences-Bereich arbeiten an peptidbasierten Medikamenten. Das Schweizer Biotech Amal Therapeutics beispielsweise entwickelt über die Proteine Krebs- und Tumorimpfstoffe. Im November 2018 sammelte die Firma 21,2 Mio. EUR ein.

Belyntic GmbH, Berlin
Tätigkeitsfeld: Life Sciences
Investoren: Investitionsbank Berlin, High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Volumen: 1,3 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)