Teile im Cluster

Innovations- und Gründerzentren der Zukunft

Innovations- und Gründerzentren der Zukunft: Teile im Cluster
Innovations- und Gründerzentren der Zukunft: Teile im Cluster

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Die Landschaft der Gründerunterstützungsangebote wird vielfältiger. Neben den klassischen Innovations-, Gründer- und Technologiezentren bieten zunehmend Hubs, Acceleratoren oder Co-Working Spaces ihre Leistungen an. Speziell innovativen und wissensbasierten Gründern und Start-ups bieten die Innovations- und Gründerzentren mit ihrem Know-how beste Voraussetzungen für erfolgreiche Gründungen und Wachstum. Ihre Leistungen reichen von erster Beratung zum Businessplan über Innovationsmanagement, Technologietransfer, Qualifizierung oder Finanzierungsberatung bis zu Kapital- und Kontaktvermittlung. Mit der flexiblen Vermietung moderner Büros, Labore oder Werkstätten und Bereitstellung entsprechender Infrastruktur erhalten Start-ups den notwendigen Rahmen für erfolgreiche Unternehmensgründungen und Wachstum.

Erfolgreiche Innovationszentren sind heute zunehmend auf Branchen oder Zielgruppen spezialisiert und intensiv mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Universitäten und Unternehmen vernetzt. Zentren identifizieren den Innovationsbedarf der Unternehmen und entwickeln Projekte oder neue Angebote für ihre Zielgruppen. Optimale Rahmenbedingungen am Standort sowie die Vernetzung innerhalb ihrer Gründerökosysteme, aber auch über die regionalen Netzwerke hinaus sind weitere Erfolgsfaktoren.

Innovationszentrum von morgen

Insbesondere bei Zentren, die keinen Branchen- oder Technologieschwerpunkt aufweisen, sind ein Wandel und die Begleitung neuer Entwicklungen relativ unproblematisch und sogar gewollt. Durch die Inkubatorfunktion der Gründerzentren und die damit verbundene begrenzte Verweildauer der Start-ups in diesen bietet sich Raum für solche Entwicklungen. Gerade in innovativen Branchen, wie Digitalisierung, Life Sciences oder Mobilität, ändern sich die Geschäftsmodelle der Gründer. Auch hat in den letzten Jahren ein starker Wandel bei den Gründern selbst stattgefunden. Ansprüche an das Arbeitsumfeld, Räumlichkeiten und Infrastruktur, Arbeitsmodelle, die Art der Kommunikation oder an Kompetenzen bei der Beratung und Begleitung haben sich gewandelt. Die Corona-Pandemie hat dies alles noch beschleunigt. Diese Wünsche und Anforderungen der Start-ups müssen die Zentren im Auge haben und sich an diese anpassen.

Durch Kooperation entstehen Cluster

Die Zentren sehen diesen Herausforderungen dennoch mit Optimismus entgegen. Dieser permanente Wandel ist es, der auch den Zentren die Möglichkeit verleiht, sich immer wieder neu aufzustellen. Gelingt ihnen dies nicht, werden ihre Angebote für ihre Zielgruppen nicht mehr attraktiv genug sein. Erfolgreiche Zentren nutzen solche Entwicklungen, um sich am Markt als kompetente und attraktive Unterstützungseinrichtungen zu positionieren. Neue Entwicklungen oder zum Beispiel die Entstehung von Clustern am Standort können so optimal begleitet werden. Mit Acceleratoren, Inkubatoren und Hubs, die an anderen Stellen der Unternehmensentwicklung ansetzen, wird dabei zunehmend kooperiert. Davon profitieren nicht nur die betreuten Start-ups und jungen Unternehmen: Für die Regionen sind die Zentren effiziente Instrumente regionaler Wirtschaftsförderung, denn sie initiieren und unterstützen Neugründungen und Unternehmensansiedlungen, die wiederum Arbeitsplätze, wachsende Steuereinnahmen und strukturelle Entwicklungsmöglichkeiten schaffen. Innovationskraft ist heute mehr denn je Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum.

Fazit

Die über 350 Innovationszentren in Deutschland betreuten allein im Jahr 2019 mehr als 4.980 Unternehmensgründungen und haben bis heute zur Schaffung von fast 300.000 Arbeitsplätzen beigetragen. Die Zentren verstehen sich dabei als Begleiter sowie Mitinitiatoren von Trends und sehen sich den Herausforderungen einer sich verändernden Arbeitswelt und Gründerszene gut gerüstet.

 

Andrea Glaser ist Geschäftsführerin des BVIZ, des Bundesverbands Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. Sie war zuvor zehn Jahre als Prokuristin und kaufmännische Leiterin in einem Innovationszentrum tätig.