Neue KfW-Programme stärken Digitalisierung und Innovation im Mittelstand

Digitalisierung-Check als Pflichtinstrument für Basisförderung

Start der Programme
Start der Programme "ERP-Förderkredit Digitalisierung" und "ERP-Förderkredit Innovation" zum 1. Juli (c) magele-picture - stock.adobe.com

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Die Bundesregierung und die KfW bauen die Finanzierungsmöglichkeiten für den deutschen Mittelstand deutlich aus: Zum 1. Juli 2025 starten die Programme „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ und „ERP-Förderkredit Innovation“, die gezielt Investitionen in digitale Technologien und Innovationsprojekte unterstützen sollen.

Die neuen Förderangebote wurden vom Bundesministerium der Finanzen (BMF), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie der KfW entwickelt. Die Finanzierung erfolgt aus dem ERP-Sondervermögen. Ziel ist es, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Zugang zu kapitalintensiven Zukunftsprojekten zu erleichtern – ohne Mindestkreditbetrag.

Drei Förderstufen, steigende Anreize

Die Programme ersetzen die bisherigen Produkte „ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit“ sowie „ERP-Mezzanine für Innovation“. Neu ist der modulare Aufbau: Die Förderhöhe richtet sich nach dem Innovations- bzw. Digitalisierungsgrad sowie der Komplexität der Vorhaben.

  • Basisförderung: Für KMU mit einfachen Digitalisierungsvorhaben oder Prozessinnovationen, max. 7,5 Mio. EUR pro Projekt.
  • LevelUp: Anspruchsvollere Projekte, bis zu 25 Mio. EUR.
  • HighEnd: Zukunftsweisende Großvorhaben, z.B. mit KI-Bezug, ebenfalls bis zu 25 Mio. EUR.

Zinsvergünstigungen und ergänzende Zuschüsse steigen mit dem Grad der technologischen Reife: LevelUp-Projekte erhalten 3 %, HighEnd-Vorhaben 5 % Zuschuss – jeweils bis max. 200.000 EUR.

Digitalisierung als Wachstumstreiber

„Digitalisierung und Innovation sind die Wachstumstreiber von morgen – für Konzerne ebenso wie für den Mittelstand“, so Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. Man wolle gezielt Investitionen in digitale Prozesse, Künstliche Intelligenz und Zukunftstechnologien fördern. Auch Bundesfinanzminister Lars Klingbeil betont die Relevanz für den Wirtschaftsstandort Deutschland: „Ein starkes digitales Ökosystem ist essenziell – vom Start-up über den Mittelstand bis zum Tech-Giganten.“

Digitalisierung-Check als Orientierungshilfe

Ein zentrales Instrument des neuen Programms ist der verpflichtende KfW-Digitalisierungs-Check. Kleine und mittlere Unternehmen müssen diesen absolvieren, um Zugang zur Basisförderung zu erhalten. Der Check soll Unternehmen bei der Standortbestimmung und Maßnahmenplanung unterstützen.

Zugang und Zielgruppe

Antragsberechtigt sind Einzelunternehmen, Freiberufler sowie mittelständische Unternehmen mit einem Jahresgruppenumsatz bis 500 Mio. EUR und Sitz oder Betriebsstätte in Deutschland. Die Beantragung der Kredite erfolgt über die jeweilige Hausbank – Zuschüsse können parallel oder bis drei Monate nach Kreditvergabe beantragt werden. „Die Einführung der neuen Förderkredite ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im digitalen Zeitalter“, so Melanie Kehr, Vorständin der KfW.