Nachfolge im Unternehmen

Panthermedia/Andres Rodriguez

Möglicherweise ist die Verdrängung des Themas bei manchem Senior-Unternehmer ein Grund dafür, warum viele Finanzinvestoren, M&A-Berater und Banken bis heute noch lange nicht so viele Mandate dieser Art betreuen, wie es manche Studien in den vergangenen zwei, drei Jahren signalisiert haben. Von einer „Welle“ an bevorstehenden Unternehmensnachfolgen wird dort gerne gesprochen. Mehr als 20.000 Unternehmen pro Jahr stehen zur Übergabe an, schätzt beispielsweise das Institut für Mittelstandsforschung Bonn. Dass eine solche Welle langsam an den Markt heranrollt, ist inzwischen deutlich spürbar: Bei VR Equitypartner werden Nachfolgeregelungen neben der Eigenkapitalfinanzierung bei Expansions- und Wachstumsplänen oder Gesellschafterwechseln immer häufiger angefragt. So waren allein die jüngsten beiden Transaktionen Nachfolgelösungen. Die Aussichten für den Dealflow sind weiter gut.

Ein hochemotionales Thema

Ganz generell gilt aber: Etwas loszulassen, das man liebt, ist niemals leicht. Sein Lebenswerk in fremde Hände zu geben ebenso wenig. Also wird so mancher Unternehmer die Entscheidung weiter vertagen und die Übergabe von mehr Verantwortung an den potenziellen Nachfolger lieber noch etwas hinauszögern. Dies kann jedoch erhebliche Risiken für das Unternehmen bedeuten: Kontinuität des Geschäftsbetriebes und in der Unternehmensstrategie sind für die nachhaltige Entwicklung lebenswichtig. Positiv ist, dass immer mehr Unternehmer im Mittelstand bei der Nachfolgeplanung Beteiligungskapital in Betracht ziehen. Hier hat sich Private Equity inzwischen gut positioniert. Allerdings sorgt das hochemotionale Thema Nachfolge auch für entsprechend engagierte Preisvorstellungen manch eines Unternehmers.