Neun Fragen an Sebastian Sieber von Reskribe

VC Magazin: Wie kam es zu der Idee für Euer Start-up?
Sebastian:
Abo Modelle sind ein riesiger Trend im Online-Bereich – immer mehr Online-Shops und Software as a Service-Anbieter bieten ihren Kunden ihr Produkt per monatlicher Zahlung an. Um solche Unternehmen zu unterstützen hat Liquid Labs, das Innovationslabor der Otto Group, mit Reskribe einen eigenen, spezialisierten Anbieter für diese Zahlmodelle gegründet.

VC Magazin: Was sprach für Dich gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Team zusammengefunden?
Sebastian:
Reskribe ist ein Hybrid-Modell: Einerseits gehören wir zur Otto-Gruppe, andererseits arbeiten wir sehr autark innerhalb unseres Teams. Was mich am Gründen reizt, ist das enorme Potenzial und damit die Wachstumsmöglichkeiten als noch junges Geschäftsmodell. So haben wir gerade vier neue Leute mit ins Team genommen, die alle voller Umsetzungskraft sind und neue Ideen einbringen. Reskribe zu starten und angesichts der Erfahrungen und Marktbedürfnisse auszubauen und stetig weiterzuentwickeln, ist für mich „Entrepreneurship at it’s best“.

VC Magazin: Welche Vorteile siehst Du darin, im Inkubator zu gründen?
Sebastian: Liquid Labs bietet uns in seiner Form des „Innovationslabors“ optimale Rahmenbedingungen: Wir bekommen die notwendige professionelle Unterstützung von den Start-up-erfahrenen Geschäftsführern Paul Jozefak und Michael Backes und damit das Rüstzeug, um unsere Idee in die Praxis umzusetzen.

VC Magazin: Wenn Du auf Deine bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würdest Du erneut treffen?
Sebastian: Wenn man die Möglichkeit hat, würde ich jedem Gründer empfehlen, bei einem Inkubator wie Rocket Internet einzusteigen. Die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte, sind unheimlich wichtig und beeinflussen auch heute noch meine unternehmerischen Entscheidungen.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konntest Du besonders viel lernen?
Sebastian: Aus meiner Zeit im E-Commerce-Bereich war ich sehr schnelle Reaktionen gewohnt. Im Vergleich dazu fühlen sich die Verkaufszyklen im B2B-Umfeld ewig an. Darauf musste ich mich erst einstellen.

VC Magazin: Was sind aus Deiner Sicht bei den Rahmenbedingungen hierzulande der größte Pluspunkt und das größte Manko für junge Unternehmen?
Sebastian: Die wirtschaftlichen Bedingungen sind hierzulande grundsätzlich sehr gut, allerdings hinkt Europa den Amerikanern hinsichtlich Innovation immer hinterher. Subscriptions sind in den USA viel verbreiteter, als das in Deutschland der Fall ist. Trotzdem stimmen im Abo-Commerce Angebot und Nachfrage – und davon profitiert das Wachstum von Reskribe.