ALCAS 169 „Private Equity 3“ (Ausgabe 11/2005)

Parallel-Vehikel zu APEP-Beteiligungen
Das Hauptargument der Initiatorin ALCAS ist die Tatsache, daß Allianz Private Equity Partners GmbH (APEP), die ihrerseits als einer der größten Private Equity-Dachfondsmanager Deutschlands mehrere Mrd. Euro in Private Equity-Anlagen für Rechnung des Allianz-Konzerns verwaltet, als Investmentmanager des neuen Dachfonds „Private Equity 3“ fungiert. Ausgehend von einem geplanten Dachfondsvolumen von 50 Mio. Euro sollen Investitionen in voraussichtlich zehn bis 25 Private Equity-Zielfonds getätigt werden, allerdings „im wesentlichen“ Buy-out-Fonds. Leider nutzt der Dachfonds damit nicht die Diversifikationsklaviatur der Private Equity-Anlagestile aus. Ferner sollen nur Beteiligungen an solchen Zielfonds gezeichnet werden, „an denen sich auch Unternehmen der Allianz Gruppe direkt oder indirekt beteiligen werden oder beteiligt sind oder – im Fall von Secondaries – deren Manager Private Equity-Fonds betreuen, in denen Unternehmen der Allianz Gruppe bereits investiert sind.“

Laufzeit: notfalls bis zum bitteren Ende
Die geplante Laufzeit der vermögensverwaltenden KG kann über zehn Jahre plus Verlängerungsjahr hinaus bis zur Beendigung der letzten Zielfondsbeteiligung verlängert werden. Der Einzahlungsmodus (20% sofort, 25% voraussichtlich am 30.09.2006, 25% am 30.09.2007, 30% am 31.12.2008) erleichtert Investoren die Planung, schränkt jedoch unter Umständen die Flexibilität der Dachfondsmanager ein. Die Zielrendite der Investoren wird mit 10% p.a. beziffert, wofür der Dachfonds bei einem RQD-16-Wert von 56,89% brutto etwa 17,6% verdienen müßte.

Beinahe institutionelle Management Fees
Beim Betrachten der Kostenstruktur macht ALCAS einen Schritt in die richtige Richtung: Das – offenbar für die Branche obligatorische – Agio von 5% sowie die anfänglichen Einmalkosten von knapp 7% bewegen sich ebenso im üblichen Rahmen wie die Performance Fee von 10% nach 8% Hurdle Rate – leider mit Catch-up-Klausel. Doch mit 1,0% Managementgebühr auf das gezeichnete Kapital, die ab dem achten Laufzeitjahr nach Zeichnungsschluß auf die Summe der Kapitalkontenbestände absinkt, läutet ALCAS eine Preisrunde bei den Retail-Dachfonds ein. Ungeklärt bleibt vorerst, wofür eine kostenpflichtige Plazierungsgarantie der ALCAS-Muttergesellschaft KGAL über 10 Mio. Euro benötigt wird.

Fazit:
Über Allianz und Dresdner Bank wird auch dieser ALCAS Private Equity-Dachfonds einem breiten Publikum angeboten, das von den Skaleneffekten bei den Verwaltungskosten profitieren dürfte. Der selbstbewußte Verweis auf die milliardenschweren bisherigen Investitionen der APEP würde allerdings bedeutend mehr Gewicht bekommen, wenn dem interessierten Investor eine Leistungsbilanz mit Performancedaten vorgelegt würde.

Volker Deibert

Private Equity Europa Plus Global GmbH & Co. Nr. 3 KG (ALCAS-Fonds 169)
Volumen 50,0 Mio. Euro, max. 250 Mio. Euro
Minimum/Stückelung 10.000 Euro/1.000 Euro
Laufzeit 10 Jahre mit Verlängerungsoption
Zeichnungsschluß 20.06.2006 mit Verlängerungsoption
RQ-16*

56,89%

Investment-Thema „Invest with Allianz“
Anzahl Portfoliogesellschaften 10 bis 25 Zielfonds = ca. 100-500 Portfolio-Unternehmen
Internet www.alcas.de

* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von

16% Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.