Software-Start-up: Auslastung mit Hilfe von Geodaten optimieren

Software-Start-up: Auslastung mit Hilfe von Geodaten optimieren
Mit Hilfe der Software von Geospin sollen Städte oder Unternehmen die Auslastung ihrer Angebote prognostizieren können: Wie viele Fahrer nutzen beispielsweise eine Ladesäule für E-Autos?

Das Freiburger Start-up Geospin sichert sich eine siebenstellige Seed-Finanzierung. Der High-Tech Gründerfonds und die Thüga AG investieren in den Software-Anbieter. Das Unternehmen will es seinen Kunden ermöglichen, interne Erhebungen mit externen Geodaten zu verknüpfen. So sollen Anwender prognostizieren können, wo und wann ihre Produkte und Dienstleistungen nachgefragt werden. Mit dem frischen Kapital will Geospin die Software weiterentwickeln. Außerdem wollen die Freiburger ihre Standorte ausbauen.

Die Geospin GmbH will es Unternehmen ermöglichen, geografische Erfolgsfaktoren objektiv zu identifizieren. Ein Beispiel: Die Software der Firma wird genutzt, um die Auslastung einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge an einem bestimmten Ort zu prognostizieren. Dafür verbindet die Lösung betriebsinterne Daten des Säulenbetreibers mit externen Umgebungsinformationen. Wetter, Verkehr, Demographie, soziale Medien und Points of Interest fließen ein. Zur Analyse der angereicherten Daten nutzt das Start-up Machine- und Deep Learning-Methoden. Über die Erhebung der Geodaten lassen sich laut Geospin erstmals die Strukturen und Dynamiken einer Stadt aufarbeiten. Die Erkenntnisse helfen Nutzern bei der strategischen und operativen Entscheidungsfindung. Siehe obiges Beispiel: Die Stadt oder Kommune als Säulenbetreiber kann die zukünftige Ladeinfrastruktur mit Hilfe der Prognose besser planen. Die Idee für die Software as a Service-Lösung kommt aus dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Gründer um Dr. Sebastian Wagner erkannten die wirtschaftlichen Potenziale von Datenquellen. Daten gelten als Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Allerdings setzen Unternehmen und Kommunen sie selten richtig ein, um Chancen und Herausforderungen der weltweiten Digitalisierung aufzugreifen.

Dynamik einer Stadt über Geodaten analysieren

„Geospin adressiert einen hochrelevanten Markt. Den Product Market Fit hat das Team bereits erfolgreich erzielt“, sagt Dr. Maurice Kügler, Investment Manager des High-Tech Gründerfonds. Auch aus diesem Grund haben die High-Tech Gründerfonds Management GmbH und die Thüga AG in das Unternehmen investiert. Insgesamt hat das Start-up einen siebenstelligen Betrag eingesammelt. Mit dem frischen Kapital soll der breitere Marktgang gestartet werden. Die Freiburger wollen ihre Geodaten-Software weiterentwickeln. Außerdem sollen die beiden Standorte in Freiburg und Hamburg wachsen. Marktseitig wird das Angebot gut angenommen: Kunden sind Investor Thüga, zudem Bosch, Siemens, Volkswagen, die Deutsche Bahn und Union Investment. Bisher war die Ausgründung der Uni über ein Exist-Stipendium und aus eigenen Mitteln finanziert.

Geospin GmbH, Freiburg
Tätigkeitsfeld: Software
Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Thüga AG
Volumen: siebenstelliger Betrag (Seed-Finanzierung)