Futuresax: Sächsische Innovationskonferenz prämiert Start-ups

Sächsischer Gründerpreis 2023

Alle Preistragenden und Nominierten Staatspreise 2023
Alle Preistragenden und Nominierten Staatspreise 2023

Bildnachweis: futuresax, futureSAX Innovationskonferenz 2023 – Sieger Gründerpreis 2023.

Rund 1.000 Innovationsakteure haben sich auf der Sächsischen Innovationskonferenz von futuresax in der Messe Dresden getroffen, um zu netzwerken und sich auszutauschen. Zudem wurden die Sieger der Wettbewerbe um die Sächsischen Staatspreise für Gründen, Transfer und Innovation prämiert.

Die Teilnehmer lernten das sächsische Start-up-Ökosystem bei Impulsen, Keynotes und Pitches auf drei Bühnen kennen und trafen auf über 100 Ausstellende im Showcase-Bereich. Am späten Nachmittag fand die Prämierung der Preistragenden der drei Sächsischen Staatspreise für Gründen, Transfer und Innovation mit dem Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Martin Dulig sowie Marina Heimann, Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, statt. Der Preis wurde zum 23. Mal vergeben. Von insgesamt 74 zugelassenen Bewerbungen setzten sich zwölf Favoriten vor der 90-köpfigen Jury der ersten Wertungsrunde durch. Den ersten Platz belegte dieses Jahr die PowerOn GmbH aus Dresden. Sie entwickelten eine Sensorik-Haut, mit denen sie Robotern „Fingerspitzengefühl“ verleihen können. So wird die Barriere zwischen Mensch und Roboter durch die Verleihung von Tastsinn, künstlichen Muskeln und bionischen Reflexen überwunden. Erstes Produkt ist die taktile Fingerspitze für Robotergreifer „TouchDetect“. Sie verleiht Robotern Tastsinn, lässt sie erkennen, was gegriffen wird und ist überdies flexibel, dehnbar und druckbar. Den zweiten Platz erhielt die Credoxys GmbH aus Dresden, die Redox-Technologien für organische Elektronik sowie erneuerbare Energien entwickeln. Den dritten Platz teilen sich zwei innovative Start-ups: Die DIVE Imaging Systems GmbH aus Dresden und die TRIMT GmbH aus Radeberg. DIVE steigert mit einer kombinierten Hard- und Softwarelösung für eine neue Dimension des maschinellen Sehens die Zuverlässigkeit der Halbleiterproduktion und reduziert gleichzeitig den Ausschuss im Prozess, wodurch Kosten gespart werden. Besonders überzeugte die Jury die innovative Verbindung von spezifischer Hardwarelösung, Software und KI, worin sie eine Geschäftsidee mit großem Potenzial sehen. Die TRIMT GmbH nutzt einen Biomarker namens αvβ6-Integrin, der in hoher Dichte auf den meisten Bauchspeicheldrüsenkrebszellen zu finden ist, zur empfindlichen Lokalisierung der Knoten. Das Radiopharmazeutikum Ga-68-TRIVEHEXIN kann Pankreaskarzinome aufspüren, indem es sich spezifisch selbst an kleine Mengen dieses Biomarkers bindet. Es hilft Chirurgen und Onkologen bei der Optimierung ihrer Behandlung. Der futureSAX-Publikumskreis, der in einem offenen Online-Votingverfahren mit 3.272 Voting für alle Gründerwettbewerbs-Teilnehmende vergeben wurde, die es nicht unter die Nominierten schafften, ging an die „Die vegane Fleischerei“ der Henning, Meyer-Götz, Quis & Steiger GbR. Zwischen April bis Ende Mai 2023 gingen insgesamt 3.272 Votings über das Online-Portal ein. Die „Sieger der Herzen“, wie sie liebevoll genannt werden, erhielten von der Novaled GmbH, die wiederholt den futureSAX-Publikumspreis sponserten, einen hochwertigen Sachpreis.

Sächsisicher Transferpreis

Der jüngste Sächsische Staatspreis – der sächsische Transferpreis – wurde dieses Jahr zum vierten Mal vergeben. Aus den 19 zugelassenen Bewerbungen gingen nach der ersten Wertungsrunde durch zwölf Jurymitglieder zehn Nominierte Transferprojekte hervor. Durch den Rückzug einer der Bewerbungen waren es zur zweiten Wertungsrunde am 25. Mai 2023 noch neun innovative Transferprojekte, die im Wettstreit um die Preise standen.

Den ersten Platz erhielt Dr. Johannes Notni von der Technischen Universität München, Institut für Pathologie. Vorgeschlagen hat ihn die TRIMT GmbH aus Radeberg (3. Platz des Sächsischen Gründerpreises 2023) im Rahmen des Transferprojektes „Translation und klinische Anwendung von Cancer-Integrin-gerichteten Radiophar-maka“, aus welchem das Start-up hervorging. Den zweiten Platz sprach die Jury Dr. Richard Gloaguen vom Helmholzt-Institut für Ressourcentechnologie Freiberg (HIF) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf zu. Ihn schlug die TheiaX GmbH aus Freiberg für seine Arbeit im Rahmen des Transfer-projektes „Nachhaltige, effiziente Rohstofferkundung mit KI-gestützten Bildgebungs- & Kartierungsverfahren“ vor. Dr. Richard Gloaguen hat den Bereich Erkundung am HIF aufgebaut und ist Wegbereiter neuer Technologien für die Erkundung von Bo-denschätzen. Er betreute zudem Wissenschaftler/-innen, die nach ihrer Promotion in die Ausgründung TheiaX gewechselt sind, deren Ausgründung er initiiert und be-gleitet hat. Der dritte Platz ging an Holger Kunze vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU im Rahmen des Projektes „Räucher-Willy – Hightechmate-rial trifft traditionelles erzgebirgisches Kunsthandwerk“, vorgeschlagen von Original Füchtner – Werkstatt alter Volkskunst in Seiffen. Den Sonderpreis für Technologiemittelnde erhielt Christian Christesen, Innovationsma-nager für Ressourcentechnologien in der Stabsabteilung Technologietransfer und Innovation des HZDR – Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und Gründungsin-novator sowie Geschäftsführer der TheiaX GmbH.

Sächsischer Innovationspreis 2023

Den Innovationsgeist des etablierten Unternehmertums ehrt der Freistaat Sachsen bereits zum 22. Mal mit dem Sächsischen Innovationspreis. Aus 38 zugelassenen Bewerbungen wählten 100 ehrenamtliche Jurorinnen und Juroren elf Nominierte, nachdem eine Bewerbung nach der ersten Wertungsrunde zurückgezogen wurde. Die drei relevanten Kriterien waren hier wieder: Innovationsgrad, unternehmeri-sches Engagement und wirtschaftlicher Erfolg der Innovation. Den ersten Platz erreichte die NOVUM engineerING GmbH aus Dresden. Sie ermitteln mithilfe von KI in Sekundenschnelle den Ladezustand, die aktuelle Kapazität und die erwartbare Lebensdauer von Batterien. Somit können diese länger genutzt und mehrfach wieder eingesetzt werden – innovativ und nachhaltig. Auf dem zweiten Platz landete die Anvajo GmbH aus Dresden. Sie kombinieren ein mi-niaturisiertes Spektrometer mit einem digitalen Mikroskop und ermöglichen so die Diagnose am Point-of-Need in verschiedenen Branchen. Zu den Zielproben gehören u. a. Blut, Urin, Sperma und Wasser. Die Präanalytik wird durch ein System von speziellen Probenträgern unterstützt, die das zu analysierende Fluid verarbeiten und bereitstellen. Platz drei teilen sich zwei innovative Unternehmen: Die eccenca GmbH aus Leipzig und die MSG Lithoglas GmbH aus Dresden. Die eccenca GmbH meistert die Herausforderung einer verteilten und komplexen physischen Infrastruktur in Echtzeit für Mobilfunknetze, mithilfe ihrer Digital Software Supply-Chain. Durch Automatisierung werden hierbei deutliche Energiespar-Potenziale mit bis zu 25% Reduktion möglich. Die MSG Lithoglas GmbH GmbH bietet Desinfektion von Viren und Bakterien mittels eines einzigartigen, effizienten UVC-Lichtmodul, das mittels integrierter Mikrospiegel eine hoch-effiziente Lichtausbeute für den Einsatz in der Desinfaktion von Wasser, Luft und Oberflächen erlaubt.
Der Sonderpreis der Sächsischen Handwerkskammern ging an die Manufaktur Werner Chr. Schmidt – Mundstück- & Metall-Blasinstrumentenbau für ihre Blei- und nickelfreie Trompete. Mit dieser Weltneuheit reagiert das Traditionsunternehmen aus Markneukirchen auf aktuelle Herausforderungen, wie das Blei- und Nickelverbot aus der Europäischen REACH-Verordnung.