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Es war in jeder Hinsicht ein langer Weg vom fahrenden Händler über Tante-Emma-Läden und Megakaufhäuser zum E-Commerce. Die geplatzte Internetblase kurz nach der Jahrtausendwende hat sich dabei nur als kurzer Bremsweg herausgestellt. Seit das Internet selbstverständlicher Teil des Alltags geworden und bei Gründern und Investoren Realismus eingekehrt ist, lässt sich online Geld verdienen. Mit dem richtigen Konzept und einer geeigneten Produktgruppe können Gründer Kunden und Investoren überzeugen – und Branchenriesen aus der Welt des stationären Handels hinter sich lassen.

Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist. Die Lebensweisheit von Mark Twain gilt für Prof. Klaus Hekking, den Vorstandsvorsitzenden der SRH Holding, eher umgekehrt. Sein Unternehmen verdient durch eigene Hochschulen an der Bildung. Als zweites Geschäftsfeld betreibt die SRH Holding auch Krankenhäuser. Welche Chancen die sektorübergreifende Versorgung für Krankenhäuser bietet, warum Fernuniversitäten als Investment für Private Equity-Häuser lohnen und ob er mit seinem Unternehmen in den nächsten Jahren an die Börse gehen will, verrät Prof. Klaus Hekking im Gespräch mit Georg von Stein.

Die Venture Capital-Szene ist übersichtlich. Man kennt sich und redet miteinander – auch über sogenannte Targets – Unternehmen, die nach einer Finanzierung suchen: Venture Capitalisten syndizieren, was gut ist. Allerdings kann so selbst für spannende Unternehmen eine Absage eines einzigen Venture Capitalisten zur Absage aller anderen Venture Capitalisten führen. So geschehen bei einem, wie ich finde, starken Life Science-Unternehmen aus Norddeutschland. Aber anstatt nach all den Absagen die Flinte ins Korn zu werfen, baute das Management einen Kontakt zu einem großen Mittelständler auf, entwickelte eine Verbundförderung in Millionenhöhe und sicherte so zu attraktiven Terms die Finanzierung des Unternehmens.

Im Frühjahr 2002 ging Lukasz Gadowski in Leipzig mit Spreadshirt an den Start. Sein Angebot: Individuell bedruckte Textilien und Accessoires wie Tassen oder Baseballkappen. Die wesentliche Innovation der Neugründung lag im Vertriebskanal: Jeder Website-Betreiber kann Spreadshirt kostenfrei in sein Internetangebot integrieren und ein eigenes Spektrum an Designs anbieten. An jedem verkauften Artikel verdient der jeweilige Website-Betreiber mit. Heute zählt Spreadshirt mehr als 400.000 Shop-Partner und beschäftigt knapp 300 Mitarbeiter. Sechs Jahre nach der Gründung von Spreadshirt übernahm Gadowski die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden und zog sich aus dem operativen Geschäft zurück. Seitdem widmet er sich verstärkt seiner Tätigkeit als Business Angel, die er mit der Beteiligungsgesellschaft Team Europe Ventures auf eine neue Ebene hieven will.

Auf dem 9. Schweizer Private Equity & Corporate Finance Kongress, der am 9. Dezember in Zürich stattfand, hielt Dr. Stefan Hepp, Gründer und CEO der SCM Strategic Capital Management AG, das Key Note-Referat. Sein mit aussagekräftigen Zahlen und deutlichen Worten gespickter Vortrag fesselte die Teilnehmer, sorgte mit kernigen Aussagen wie „Venture Capital ist als institutionelle Anlageklasse tot“ aber auch für lange Gesichter bei dem einen oder anderen Marktteilnehmer. Im Anschluss an sein Referat stellte sich Dr. Stefan Hepp den Fragen von VentureCapital Magazin-Chefredakteur Andreas Uhde.

Neue Wege

Liebe Leserinnen und Leser, am Jahresende blicken wir zurück – und sehen 2009 Höhen und Tiefen: Rasant bergab ging es im 1. Quartal. Anfangs war die allgemeine Stimmung am Boden, die Finanzmärkte rauschten in den Keller, und die Private Equity-Industrie verfiel in eine Schockstarre. Mit gewaltigen Konjunkturprogrammen und in dieser Dimension nie für möglich gehaltenen Rettungsmaßnahmen für den Bankensektor stemmten sich...
Nach dem Krisenjahr 2009 blickt die Beteiligungsbranche etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Der konjunkturelle Aufschwung dürfte nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch bei vielen Private Equity-Gesellschaften für ein Aufatmen sorgen. Allerdings ist der Ausblick auf das Jahr 2010 nicht ungetrübt. Das Niveau der Jahre 2006 bis 2008 wird längst nicht wieder erreicht werden. Die Renditeerwartungen haben einen kräftigen Dämpfer erhalten. Und der Bereich Venture Capital wird wohl weiterhin durch Investitionszurückhaltung geprägt werden.
Die Private Equity-Branche kämpft auch viereinhalb Jahre nach dem Heuschreckenvergleich von Franz Müntefering mit ihrem schlechten Image. Wobei „kämpfen“ wahrscheinlich der falsche Ausdruck ist: Während sich vor allem Venture Capital-Gesellschaften und einige Branchenverbände wie der BVK redlich um eine gute Öffentlichkeitsarbeit bemühen, äußern sich die angelsächsischen Buyout-Fonds am liebsten gar nicht (siehe hierzu S. 17 und S. 38–39). Das...

Risikokapital als sicherer Hafen in schwierigen Zeiten – was zunächst absurd klingen mag, ist bei genauerer Betrachtung keineswegs abwegig. Als einer der Pioniere unter den amerikanischen Dachfondsinvestoren hat Adams Street Partners in den vergangenen 30 Jahren in mehrere hundert Venture-Fonds investiert. Mit diesem repräsentativen Portfolio kam die Gesellschaft auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von 26,4% – und das unter Berücksichtigung der mühsamen Jahre nach dem Platzen der New Economy-Blase. Die kumulierte Outperformance gegenüber Buyout-Fonds lag in diesem Zeitraum bei rund 40%.

„Tue Gutes und rede darüber“ ist das Motto der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In der Private Equity-Branche wird dieses Credo jedoch nicht flächendeckend gelebt. Viele Finanzinvestoren beschränken sich auf die Information ihrer Investoren und sehen keine Notwendigkeit für eine aktive Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit. Umgekehrt forschen Journalisten oft mühsam nach spannenden Storys im Mid Market-Segment. Dabei gäbe es doch so viel zu erzählen.

Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran und durchdringt immer mehr Bereiche der geschäftlichen und privaten Sphäre. Jungen, pfiffigen Start-ups der Medien-, Internet- und Softwareszene bieten sich in diesem Umfeld viele Gelegenheiten, aber gerade in Krisenzeiten halten sich viele Kunden zurück. Im Interview erklären Mattias Götz (LBBW Venture) und Jochen Klüppel (Grazia Equity), wie sich Kosten reduzieren lassen, welche Chancen sogenannte Apps, Online-Gaming oder Open Source bieten und welche Wünsche sie an die Bundesregierung haben.

Tiburon Partners

Die ersten sechs Jahre wurde der Seed-Investor Tiburon nebenbei betrieben, denn er diente nur der Risikostreuung einer operativen Gründung. Dennoch tauchen mit Xing, StudiVZ und Lokalisten einige der wichtigsten Internet-Exits der jüngeren Vergangenheit im Track Record auf. Als Anfang 2007 die Professionalisierung erfolgte, blieben wesentliche Elemente von Tiburon aber gleich: schlanke Strukturen, schnelle Entscheidungen und Input, der über Kapital hinausgeht.

Der Ökorenta Private Equity I ist für Anleger konzipiert worden, die sich über einen geschlossenen Fonds schwerpunktmäßig direkt an Unternehmen aus dem Bereich der Umwelttechnologien beteiligen wollen. Fondsinvestments können beigemischt werden. Das Konzept geht allerdings nur auf, wenn der Ökorenta Private Equity I ein Volumen deutlich oberhalb von 20 Mio. EUR erreicht.

Seit 2006 fährt die Bundesregierung eine übergreifende nationale Innovationsstrategie, die bessere Rahmenbedingungen für Innovation in der Wirtschaft zum Ziel hat. Im Jahresbericht 2009 konnte das Ministerium für Bildung und Forschung diesbezüglich über einige Erfolge berichten: Die Verbesserung der Gründungsbedingungen wird angeführt, der Ausbau der Finanzierung und noch weitere Punkte. Alle richtig, alles wichtig. Als besonders positiv wirkend wird vor allem der themenübergreifende Ansatz der Hightech-Strategie herausgestellt – über alle Ressorts hinweg.

Durch den Börsengang der Germany1 rückte im vergangenen Sommer ein in den USA bereits seit Jahren etabliertes Kapitalmarktinstrument erstmals auch hierzulande in den Fokus der interessierten Öffentlichkeit. Nach nur einer einzigen Übernahme hat die an der Euronext notierte Special Purpose Acquisition Company (SPAC) ihre Investitionstätigkeit nun zwar schon wieder eingestellt, von einer Eintagsfliege kann aber dennoch nicht gesprochen werden.