Die richtige Balance für den Businessplan

“Base”, “Best” und “Worst Case”

„Vorhersagen sind sehr schwierig, insbesondere über die Zukunft“: Das gilt für Businesspläne nicht weniger als für alles andere. Auf genaue Zahlen bis hin zu Cent-Beträgen sollte man sich deswegen nie verlassen, stattdessen aber auf die Größenordnungen achten. Und gerade bei Start-ups geht es ja auch primär darum, mögliche Potenziale und drohende Risiken grob abzustecken.

Besonderes Augenmerk liegt dann aber auf Sensitivitäten, also wie sich die Prognose entwickelt, wenn sich einzelne Variablen ändern. Weiter oben wurden bereits zwei Beispiele genannt: die Auswirkung der Absatzmenge auf den Cashflow und die Auswirkung einer Wechselkurs-Bewegung. Sinnvolle Beziehungen zwischen Ursache und Wirkung hängen immer vom Geschäftsmodell ab. Typische Kombinationen bestehen zum Beispiel aus Absatzmenge, Umsatzwachstum, Kundenbindungsdauer, Finanzierungskosten, Personalkosten auf Seite der Inputs und beispielsweise Cash, Nettomarge und Unternehmenswert auf Seite der Outputs.

Fast jeder Gründer-Businessplan enthält Sensitivitäten in der Form von Szenarien. Das übliche Trio ist dabei “Base”, “Best” und “Worst Case”. Diese fassen in der Regel mehrere variable Faktoren zusammen, so dass singuläre Auswirkungen verloren gehen. Wenn man zusätzlich zu den zusammengefassten Cases noch die einzelnen Hebel separat quantifiziert, kann man den Erkenntnisgehalt des Businessplans entscheidend steigern. In Excel lassen sich mit Datentabellen sogar sehr bequem die schrittweisen Auswirkungen zweier Variablen einzeln oder gleichzeitig analysieren. Auch hier ist Augenmaß geboten: Mehr als fünf Ursache-Wirkungs-Analysen sind in den seltensten Fällen notwendig.