Der Zyklus lebt. Trotz aller Bekenntnisse zum Segen des antizyklischen Investierens geht die Mehrheit der Investoren weiter mit den jeweils vorherrschen Trends. Sichtbar wird dies gegenwärtig wieder einmal in der Beteiligungsfinanzierung. Investments in Restrukturierung und Buy-outs sind en vogue, VC-Finanzierungen dagegen kaum im Blickfeld der Investoren. Die wenigen Fundraisings gestalten sich äußerst mühsam. Dabei spricht einiges dafür, daß in Europa und speziell in Deutschland der Zeitpunkt für Investments günstig ist. Das Verhältnis zwischen Innovationspotential und anlagesuchendem Kapital ist deutlich günstiger als in den USA, die Bewertungen dementsprechend attraktiv. Der in Hamburg, München und Palo Alto ansässige VC-Investor Earlybird will die Chancen nutzen.
Nach Aussage eines MPC-Vertreters trifft das Konzept der Mini-Dachfonds mit bekannten Commitments auf große Nachfrage bei privaten Anlegern. Die erhöhte Auflegungsgeschwindigkeit frischer Fonds untermauert diese These. Das auf oberster Ebene ausgeschlossene Blind Pool-Risiko scheint es erträglicher zu machen, dass auch bei vorallokierten Produkten nicht absehbar ist, in welchen Unternehmen das Geld landet, geschweige denn wann und mit welcher Rendite es zurückfließt.
In den letzten anderthalb Jahren hat das VentureCapital Magazin die Mehrzahl der Business Angels-Netzwerke vorgestellt, die Mitglied im bundesweiten Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) sind. Von knapp 40 Netzwerken, die derzeit in Deutschland bekannt sind, haben sich 29 im BAND organisiert. Damit sind aber nur die Business Angels bekannt, die ihre Aktivitäten über die Netzwerke auch öffentlich machen. Konkrete Daten über den tatsächlichen volkswirtschaftlichen Umfang der Tätigkeit von Privatinvestoren in Deutschland gibt es bisher nicht.