„Investoren in Bundesligavereine sollten eine Haltefrist von zehn Jahren haben“
bodenmuh -Martin Kind ist Präsident von Hannover 96 und ein vehementer Gegner der in der Bundesliga geltenden 50+1-Regel. Sie wurde als Schutz der Vereine bzw. der den Vereinen zugehörigen Kapitalgesellschaften vor rein gewinnorientierten Investoren installiert. Im Interview mit Georg von Stein erläutert Martin Kind, warum er die 50+1-Regel kippen will, warum er nichts von Anleihen oder Asset Backed Securities für die Finanzierung von Bundesligavereinen hält und warum man die letzten Jahre bei Hannover 96 überdenken muss.
Um die Jahrtausendwende herum hat es für Konzerne fast schon zum guten Ton gehört, hauseigene Venture Capital-Gesellschaften zu unterhalten. Nach dem Platzen der Börsenblase wäre meist zwar ausreichend Kapital vorhanden gewesen, um in der nachfolgenden Dürreperiode attraktive Investments einzugehen, aber Konzernraison hat vielfach zu Schließungen geführt. Diesen Weg wird Robert Bosch Venture Capital voraussichtlich nicht beschreiten – der erste „Fonds“ des Unternehmens wurde 2008 bewusst auf zehn Jahre geplant.
Das Fundraising bei Privatkunden läuft schleppend. Die Investoren sind verunsichert, denn sie haben mit der Assetklasse Private Equity durchwachsene Erfahrungen gesammelt. Der zur Unicredit Group gehörende Initiator WealthCap steuert mit einem Dachfonds mit Kapitalgarantie gegen.
Eigentlich stehen diese beiden Herren für die Gegensätze der Private Equity-Branche – privat vs. öffentlich, Venture vs. Buyout. Im Interview wollten Rolf Dienst, General Partner von Wellington Partners, und Klaus-Michael Höltershinken, Geschäftsführer von BayernLB Private Equity, davon aber wenig wissen und zeigten sich meist einmütig. Dennoch konnte ihnen Torsten Paßmann, Redaktionsleiter des VentureCapital Magazins, einige deutliche Worte entlocken.
Welche Kriterien legen Kapitalgeber an, in welcher Form stellen sie Mittel bereit und welchen Hintergrund haben die führenden Köpfe der jeweiligen Gesellschaften? Das sind nur drei Fragen, die jeden Monat in der Reihe „Investor im Portrait“ beleuchtet werden. Darüber hinaus dokumentieren die mittlerweile 104 Teile der Serie Trends und Entwicklungen der Investorenszene.
Private Equity-Beteiligungen für Privatanleger haben erst um die Jahrtausendwende Fahrt aufgenommen. Seither kamen dutzende, zumeist als Dachfonds konzipierte Gesellschaften auf den Markt, die seit der Ausgabe 8/2002 regelmäßig im VentureCapital Magazin portraitiert werden. Das Angebot ist nicht nur vielfältig, sondern geht auch mit der Zeit. Über die Renditen für die privaten Investoren kann jedoch noch nicht viel berichtet werden.
Der Mix macht’s: Die Zukunft gehört den Standorten, die traditionelle und Zukunftsbranchen vernetzen. Sie werden sich im Wettbewerb behaupten, auch über Grenzen hinweg. Damit dies gelingt, gilt es, attraktive Rahmenbedingungen und Förderangebote für Unternehmen und Gründer zu schaffen – speziell bei den Innovationstreibern Mikro-/Nano-, Bio-, Informations- und Produktionstechnologie.
Es gibt Investoren, die lästern, dass Technologieunternehmen systematisch auf der Suche nach Zuschüssen sind und sporadisch den Kunden ins Visier nehmen. Tatsächlich sind Zuschüsse die offenbar attraktivste Finanzierungsquelle.